Serbisch-muslimischer Politiker fordert von Belgrad Autonomie!

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Der Vorsitzende des Bosniakischen Nationalrates (BNV), Sulejman Ugljanin, hat am Freitag von den Behörden Serbiens und der EU gefordert, Wahlen zur Gewährung von Autonomie an die von Muslimen bewohnte Region Sandzak im Südwesten Serbiens einzuberufen.
 
„Serbien und die EU müssen gemeinsam einen Termin für Wahlen zu den Verwaltungsorganen des Sandzak festsetzen“, sagte der BNV-Vorsitzende laut der serbischen staatlichen Agentur Tanjug am Freitag in einer Pressekonferenz in Novi Pazar.
 
„Es ist auch notwendig, Termine für die Entsendung europäischer Sicherheitskräfte und für die Bildung europäischer Justizorgane im Sandzak sowie Termine für den Abzug der Polizei, der Armee, der Geheimdienste und der Justizorgane Serbiens festzulegen“, fügte er hinzu.
 
Ugljanin, der von 2004 bis 2008 als Bürgermeister von Novi Pazar tätig war, hat den serbischen Machtbehörden und Sicherheitsorganen der Region Diskriminierung der bosniakischen Bevölkerung vorgeworfen.
Die Rede des BNV-Vorsitzenden und Chefs der Partei für demokratische Aktion (SDA) hat die Aufmerksamkeit des serbischen Innenministeriums auf sich gezogen.
 
Die stellvertretende Innenministerin Serbiens Biljana Popovic Ivkovic sagte dazu: „Die Bürger Serbiens müssen sich keine Sorge machen, denn Sulejman Ugljanin kann keine Bedrohung für die Sicherheit der Bürger und für die Stabilität des Landes schaffen.“
 
Novi Pazar gilt als informelles Zentrum der Region, die die einheimischen Bosniaken (slawische Muslime) Sandzak nennen. Die muslimische Bevölkerung des Sandzak und der benachbarten Gemeinden Sjenica, Tutin, Prijepojle und Nova Varos wird auf 250.000 bis 300.000 geschätzt.
 
Quelle: Sputniknews

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