Wer steht hinter Misshandlung von Serben im Kosovo?

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Nach der brutalen Ausweisung des Chefs des serbischen Regierungsbüros für den Kosovo, Marko Djuric, aus der selbsterklärten Republik hat der serbische Präsident Aleksandar Vucic seine Empörung über die Gewalt der kosovarischen Polizei geäußert und „die von westlichen Kräften unterstützte Bande“ dafür verantwortlich gemacht.

 

Eine von Djuric geleitete Delegation war nach Voranmeldung am Montagnachmittag in Nord-Mitrovica eingetroffen, um an einer Diskussion zum Kosovo-Problem teilzunehmen. Zuvor waren jedoch Kosovo-Spezialkräfte in dieses Gebiet geschickt worden – mit dem Befehl, Djuric festzunehmen. Gegen die Kosovo-Serben, die den serbischen Politiker schützen wollten, wurden Schockgranaten eingesetzt. Der Kameramann des serbischen Senders RTS, der Landwirtschaftsminister der Kosovo-Regierung Nenad Rikalo, Djurics Berater Zeljko Jovic und der Chef des Regierungsbüros selbst wurden schwer verprügelt.

 

Djuric sagte am Dienstag auf einer Pressekonferenz, er sei wie ein Hund herumgezerrt und verprügelt worden. Die ihn begleitenden Personen hätten „Allahu Akbar“ geschrien.

 

Wie Vucic nach einer Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrates sagte, war die Provokation der Kosovo-albanischen Spezialkräfte von der EULEX (der EU-Mission im Kosovo) unterstützt worden. Die Spezialkräfte aus Pristina seien nämlich von Kraftfahrzeugen der EULEX begleitet worden.

 

Später wurde bekannt, dass die Polizeiaktion von Oberstleutnant Mentor Shabani geleitet worden war. Wie der Chef des Koordinationszentrums für den Kosovo, Nebojsa Covic, gegenüber serbischen Medien sagte, soll Shabani früher in einer Kosovo-Basis unter Teilnahme der Nationalgarde aus dem US-Bundesstaat Iowa ausgebildet worden sein.

 

Die „Serbische Liste“, die größte Serbenvereinigung im Kosovo, hat am Dienstag, nach Beratung mit der Leitung in Belgrad, entschieden, sich aus der Regierung der selbsterklärten Republik Kosovo zurückzuziehen und zum 20. April selbstständig die Vereinigung Serbischer Gemeinden zu bilden.

 

Der Präsident der Republika Srpska (Bestandteil von Bosnien-Herzegowina), Milorad Dodik, wertete das Geschehene als Versuch, Serbien zu erniedrigen. Gegenüber Sputnik sagte er: „Das ist ein Versuch, dessen Sponsoren ihnen (der Kosovo-Führung – Anm. d. Red.) gut bekannt sind. Das sind diejenigen, für die sie Denkmäler errichtet hatten“, so Dodik. Er meinte damit unter anderem offenbar ein Denkmal für den ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton in Pristina.

Die Situation sei ernst, und Serbien müsse sich nun Klarheit darüber verschaffen, wie es die Zusammenarbeit mit den Behörden in Pristina aufbauen solle. Der Präsident der Republika Srpska stimmte dem Ausstieg der Serben aus der Kosovo-Regierung zu. Nach seiner Meinung muss in Bezug auf die Polizeistrukturen des selbsterklärten Staates auf gleiche Weise verfahren werden.

 

Dodik verwies auf einen Zusammenhang zwischen den Ereignissen im Kosovo und der Ausweisung russischer Diplomaten aus europäischen Staaten. Solche Dinge würden immer synchron gemacht, so Dodik. „All das spricht dafür, dass es sich um einen Deckmantel für das Erreichen anderer Ziele handelt.“ Danach, warum Djuric aus Kosovska-Mitrovica nach Pristina gebracht und dann wieder freigelassen worden sei, müsse man Brüssel „oder die Gönnerstaaten, das heißt vor allem die USA, fragen“, so Dodik.

Quelle: Sputnik News

 

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