Dritan Abazović, der stellvertretende Ministerpräsident Montenegros, hat sich heute zu den Sicherheitsvorkehrungen und der Gefahrenlage beim Besuch des serbisch-orthodoxen Patriarchen Porfirije in Cetinje geäußert. Bei der Feier im dortigen Kloster war der neue Metropolit Montenegros, Joanikije, in sein Amt eingeführt worden.
Abazović betonte ebenfalls, wie sehr die gesamten Vorkehrungen von Nöten gewesen waren. Weiteres werde sich erst bei den nachstehenden Untersuchungen und Analysen ergeben.
Einsatz von Tränengas war bedauerlich, aber notwendig
Positiv äußerte sich Abazović aber bereits zur Arbeit der Sicherheitskräfte. Diese hätten eine ihrer größten Prüfungen bestanden. In den involvierten Einheiten hätte es keinen einzigen Fall von Ungehorsam gegeben. Dies ist umso bemerkenswerter, da einige Beamte zumindest emotional über die Richtigkeit ihres Auftrags geschwankt hätten.
Der stellvertretende Ministerpräsident stellte sich auch demonstrativ hinter die Polizisten. Gleichwohl stellte er klar, dass man Fehlverhalten im Beamtenapparat nicht toleriere.
„Ich erlaube niemandem, den Leuten etwas vorzuwerfen, was sie nicht getan haben. Aber jeder, der eine an ihn gerichtete Aufgabe verweigert, wird suspendiert“, so Abazović.
Der Staat soll die Rechte aller Bürger schützen
Dass die Polizei Tränengas einsetzen musste, um eine Eskalation auf der Straße zu verhindern, bedauert Abazović. Gleichwohl sieht er diesen Schritt als gerechtfertigt an: „Wir sind nicht stolz auf den Einsatz von Tränengas. Aber es fehlt hier bei uns an Dialogbereitschaft und politischer Kultur.“
Auch betonte Abazović, dass der Staat nicht dazu da ist, um zu bestimmen, in welcher Kirche jemand einen religiösen Ritus durchführt oder nicht. Vielmehr müssten die staatlichen Institutionen ihrer Aufgabe nachkommen, die verfassungsmäßigen Rechte ihrer Bürger zu schützen.
Diese klare Botschaft zur Beziehung zwischen Staat und Kirche ist sicherlich in jedem Fall begrüßenswert, insbesondere im gegenwärtig in dieser Frage so gespaltenen Montenegro.
Regierung will Entsprannung mit Serbien
Zum Abschluss äußerte sich Abazović auch zu Montenegros Verhältnis zu Serbien. So sagte er, dass die Arbeit der Regierung darin bestehe, Vertrauen, Zusammenarbeit und eine Entspannung in den Beziehungen zwischen beiden Ländern zu fördern. In dieser Hinsicht müsse noch einiges getan werden.
Wie beurteilt Ihr die Aussagen Abazovićs? Und was haltet Ihr von der gegenwärtigen Regierung Montenegros? Schreibt uns Eure Meinungen in die Kommentare.
Quelle: politika.rs