Aus Nato-Sicht: Russland und Extremismus zwei Hauptbedrohungen auf dem Balkan!

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Das angeblich vertrauliche Nato-Dokument zur Sicherheit auf dem Balkan, das am Mittwoch die kroatische Zeitung „Večernji list“ nachgedruckt hat, ist dem serbischen Analytiker Aleksandar Pavic zufolge ein Beweis dafür, dass die Allianz erneut ein Chaos in der Region auslösen will, um es dann zu kontrollieren und in die ihr genehme Bahn zu leiten.
 
In einem Interview für Sputnik Serbien bezeichnete Pavic die Nato als den Hauptfaktor, der in Europa einen Krieg auslösen könne. „Mit Hilfe dieser Organisation wird eine Atmosphäre der Aufwiegelung zum Krieg geschaffen, ebenso wird für eine gewisse ‚Überhitzung‘ Europas gesorgt, vor allem durch die antirussische Hysterie. Die Hauptpriorität der Allianz ist es heute, den russischen Einfluss vom Balkan völlig zu verdrängen. Alles andere ist für die Allianz zweitrangig“, so Pavic. In Bezug auf den islamistischen Extremismus sagte der Politologe, seine Ausrottung sei keineswegs das Hauptziel der Allianz, denn die Nato „nutzt den Extremismus für eigene geopolitische Zwecke“. „Die Allianz übt beispielsweise keinen Druck auf Bakir Izetbegović (Präsidiumsmitglied von Bosnien-Herzegowina – Anm. d. Red.) aus, um ihn zur Schließung wahhabitischer Camps und zur Kontrolle der aus dem Syrien-Krieg Zurückkehrenden zu bringen. Die Ambitionen der Nato sind klar: den russischen Einfluss neutralisieren und einen Konflikt mit Russland provozieren, um dann am Kalten Krieg gut zu verdienen. Andere Existenzmotive hat die Nato nicht,“ betonte der Analytiker. Die Nato spreche nie offen über eine militärische Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Länder sowie über einen direkten Regimewechsel, obwohl sie sich nur damit befasse, so Pavic. Die Allianz verdecke ihre Handlungen mit „der Aufrechterhaltung des Friedens und der Stabilität“ und mit anderen neutralen Worten. Als Hauptziele der „Stabilisierung“ betrachtet die Nato laut Pavic Serbien und Republika Srpska. Letztere verhindere die Integration von Bosnien-Herzegowina in die Allianz, obwohl jetzt der Nato-Beitritt von Montenegro, den die Nato-Leitung noch vor dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump abschließen wolle, als vorrangig gelte. „Das ist der Allianz wichtig, weil sie sich künftig auf gesetzlichem Wege über Montenegro in die balkanischen Angelegenheiten einmischen könnte“, so der Analytiker. Laut dem von den Außenministern der Nato-Länder beschlossenen Plan ist die Allianz dazu bereit, sich in die Situation auf der Balkan-Halbinsel einzumischen, um einem ethnischen Konflikt vorzubeugen und dem zunehmenden Einfluss Russlands in der Region entgegenzuwirken. Als Hauptbedrohungen auf dem Balkan werden der zunehmende Extremismus wegen der Rückkehr der Kämpfer aus Syrien und dem Irak sowie ein „destabilisierendes Verhalten“ Moskaus genannt.
 
Quelle: Sputniknews

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