Beerdigung der Familie Đokić: Ganz Aleksinac trauert

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Heute ist ein schwerer Tag in Aleksinac. Denn heute Morgen fand die Beerdigung der ermordeten Familie Đokić statt. Besonders hart war dies für Stojanka Đokić. Sie ist nicht nur die Großmutter der getöteten Lidija, sondern trägt auch noch eine andere schwere Bürde.

Denn wahrscheinlich war sie die letzte Person, die die drei vor ihrem unheilvollen Schicksal lebend sah. Man kann sich kaum vorstellen, welche Trauer und welchen Schmerz die arme Frau jetzt in ihrem hohen Alter ertragen muss.

Die Hinterbliebenen mussten zudem bereits gestern lange vor dem rechtsmedizinischen Institut warten bis die drei Leichen zur Bestattung freigegeben wurden. Erst gegen 15 Uhr öffnete sich die Tür der Forensik und die drei Särge, zwei braune für die Eltern und ein schneeweißer für Tochter Lidija, konnten endlich herausgebracht werden.

Die Familie Đokić, brutalst aus dem Leben gerissen, hat nun ihre letzte Reise angetreten. Zusammen, auch wenn dies kaum Trost bringen wird. Denn es ist nicht nur widernatürlich, dass die Eltern oder gar die Großeltern den Tod der eigenen Kinder und Enkel überleben. Noch entsetzlicher ist es, wenn gleich eine ganz Familie auf einmal verstirbt. In diesem Fall zudem nicht aufgrund eines tragischen Unfalls, sondern aufgrund eines bestialischen und wohlüberlegten Mordes.

Aber die Menschen von Aleksinac und Moravac, wo die Großmutter lebt, tun ihr Möglichstes, um für die sie und die übrigen Familienmitglieder da zu sein. Nachbarn und Bekannte gehen bei ihnen ein und aus, um sich um sie zu kümmern, ihnen ihr Beileid auszusprechen und, soweit es eben möglich ist, Trost zu spenden.

Auch der Gemeindevorstand, Dalibor Radičević, ist vor Ort. Bei einem normalen Todesfall wäre dies sicherlich überraschend, aber bei der Grausamkeit, welche die drei aus dem Leben riss, ist es mehr als selbstverständlich. Wie er sagt, habe man sich von Seiten der Gemeinde dazu entschlossen, den heutigen Tag zu einem offiziellen Trauertag zu machen. Denn die Tragödie der Familie Đokić sorgte und sorgt für Verfassungslosigkeit in der Region.

Daher wehen heute vor dem Rathaus die Flaggen auf Halbmast. Auch werde es in Restaurants und Cafés keine Musik geben. Stattdessen ist es jetzt still in Aleksinac und Umgebung. Es ist die Stille nach dem Tod.

Die Ermittlungen gehen derweil weiter. Denn die Beamten stehen unter großem Druck, den Fall schnellstmöglich aufzuklären. Man kann nur abwarten, bis man weiß, wer für das Verbrechen verantwortlich ist, dass diesen beschaulichen Ort bis ins Mark erschüttert hat.

Erst dann wird hier wieder Ruhe einkehren können. Aber auch wenn die Täter verurteilt sind und im Gefängnis sitzen, wird dies keinen Trost für Großmutter Stojanka und ihre Familie bringen. Bestenfalls ein Stückchen Genugtuung.

Auch wir sind nach wie vor erschüttert über den grausamen Mord.

Es bleibt uns nichts als den Hinterbliebenen, ihren Freunden und ihren Nachbarn unser Beileid auszusprechen.

Quelle: novosti.rs

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