Bloomberg: Neues Nest des Separatismus entwickelt sich auf dem Balkan!

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Ein neues Nest des Separatismus in Europa entwickelt sich laut Bloomberg in der instabilsten europäischen Region – auf dem Balkan. Milorad Dodik, der Präsident der Republika Srpska, eines der beiden Teile von Bosnien und Herzegowina, will der Nachrichtenagentur zufolge mit seiner Republik aus dem Bundesstaat austreten.
 
Damit will Dodik das im Jahr 1995 unterzeichnete Abkommen von Dayton, das alle Teilen des Landes seit dem Ende des blutigen Bosnienkrieges zusammenhielt, brechen. Wegen dieser Position haben die USA Sanktionen gegen Dodik verhängt, schreibt Bloomberg.
 
Dabei könne sich Dodik auf die Unterstützung seitens Russlands stützen. Seit März 2011 habe er sich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin siebenmal getroffen. Russland ist Bloomberg zufolge der zweitgrößte Investor in die Republika Srpska nach Serbien.
 
Bosnien zerfalle leise, und wenn die bosnischen Serben eine Möglichkeit sehen würden, aus dem Bundesstaat auszutreten, würden sie sich diese Möglichkeit nicht entgehen lassen, sagte Dodik kürzlich in einem Interview. Er merkte dabei an, mit Russland habe er keine unangenehmen Situationen gehabt, vom Westen erhalte er aber nur Ultimaten.
 
Bosnien erlebt laut Experten seine schwerste Krise seit dem Ende des Bürgerkrieges, merkt Bloomberg an. Die größten Volksgruppen – Bosniaken, Serben und Kroaten – sind religiös getrennt und leiden unter schwachen staatlichen Institutionen. Die Regierungen der beiden Landesteile können sich über die wirtschaftlichen Reformen, die der Internationale Währungsfonds fordert, nicht verständigen – das Land kann deswegen den dreijährigen IWF-Plan nicht erfüllen. Die gemeinsamen bosnischen Behörden sind in eine Sackgasse geraten – und niemand will ihnen da hinaus helfen.
 
Die Muslime, die die Hälfte der bosnischen Bevölkerung ausmachen, werfen Dodik vor, seine Handlungen würden die Zukunft des Landes bedrohen und würden nicht nur für Bosnien, sondern auch für die ganze Region und für ganz Europa eine Gefahr darstellen. Die Kroaten seien gegen den Zerfall Bosniens – aber wenn dieser beginne, würden sie unbedingt versuchen, dem benachbarten Kroatien beizutreten, sagte der Politologe Zarko Puhovski gegenüber Bloomberg.
 
Russland bekennt sich laut Bloomberg weiter zum Abkommen von Dayton, hält aber die Vorwürfe gegen Dodik für ungerecht. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte in diesem März bei einem Treffen mit Dodik, Russland werde weiter die Verbindungen zur Republika Srpska entwickeln und hat den Westen aufgerufen, die Rechte der ethnischen Gruppen in Bosnien nicht zu verletzen.
 
Der Präsident der Republika Srpska ist aber sicher, die Zeit arbeite für ihn, und die Republika Srpska werde einmal zu einem unabhängigen Staat.
 
Quelle: Sputniknews

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