Bulgarischer Vizepremier will „Groß-Bulgarien“

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Auch der noch. Während man das Gerede über einen „Großstaat“ aus albanischen Kreisen bereits kennt und es auch immer wieder politischen Zündstoff in Bosnien und Herzegowina gibt, kommen jetzt auch ähnliche Allüren von Bulgariens Vizepremierminister Karakačanov. Und, wie jetzt bekannt wurde, auch noch ausgerechnet am Frauentag.

Denn die Grußkarten, die er im Namen seiner Partei VMRO-BND verschickte, enthielten neben einer Abbildung einer Frau mit Kind und den Worten „Tradition, Familie, Werte“ noch etwas anderes.

Die drei Schlagworte an sich, am Tag an dem es vor allem um die politischen und gesellschaftlichen Rechte von Frauen weltweit geht, würden eigentlich schon für einen Skandal ausreichen. Auf der Grußbotschaft befand sich aber noch eine weitere Abbildung, die viel mehr als Provokation zu verstehen ist. Denn dort befand sich eine Karte von Bulgarien. Allerdings eines Bulgariens, wie es nur den Träumen eines Verwirrten entspringen kann.

Denn die Landesgrenzen dieses armen Landes waren seltsam verschoben zu einem „Groß-Bulgarien“.

Dieses soll neben Teilen Griechenlands, nicht nur Mazedonien, sondern auch weite Teile Serbiens umfassen. Die serbischen Grenzen würden demnach erst nördlich von Vranje und Niš beginnen. Die beiden Städte sowie Teile des Kosovo sind nach Karakačanov eigentlich urbulgarisches Gebiet.

Das dahinterstehende Konzept stammt noch aus dem 19. Jahrhundert. Damals machte sich Bulgarien absurd große Hoffnungen auf Landgewinne im Zuge des Niedergangs des Osmanischen Reiches. Von den Großmächten wurden die Forderungen aber bereits auf dem berühmten Berliner Kongress von 1878 zurückgewiesen.

Das gab es nur kurz im Krieg

Tatsächlich gelangen Bulgarien derlei Geländegewinne nur kurzzeitig während der beiden Weltkriege. In den besetzten Gebieten begannen bulgarische Truppen grausamste Massaker. Die verbliebene Bevölkerung sollte „bulgarisiert“ werden.

Alles in allem ist es aber auch nicht das erste Mal, dass Karakačanov mit solch größenwahnsinnigen Ideen daherkommt. Dabei versucht er auch immer wieder gerne Serbien zu provozieren.

So bezeichnete er erst vor wenigen Monaten die Serben als „Besatzer“ Nordmazedoniens, da sich dort angeblich immer stärker der kulturelle Einfluss Serbiens zeigen würde.

Was denkt Ihr über die „Ideen“ des bulgarischen Vizepremiers? Was würdet Ihr Ihm am liebsten auf einer Grußkarte entgegnen? Schreibt es uns in die Kommentare?

Quelle: novosti.rs

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