Das letzte Gefecht des Milo Đukanović hat begonnen

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Nach Milo Đukanovićs Verbalattacke gegen Serbien stellt sich jetzt die Frage, wie unser Land darauf reagieren sollte. Eine erste Stellungnahme von Seiten Präsident Vučićs folgte gestern prompt über die Medien.

Đukanović versucht, die Ereignisse von Cetinje medial für sich zu nutzen. Denn die Amtseinführung des neuen Metropoliten Joanikije ist für den montenegrinischen Präsidenten ein Zeichen des Hegemonieanspruchs Serbiens in der ganzen Region.

So behauptete er, dass Serbien einen Kosovo ohne Albaner und ein Montenegro ohne Montenegriner erreichen wolle. Mit anderen Worten: Er versucht über solche Aussagen eine Atmosphäre wie in den 1990er Jahren herbeizureden, um Serbien zu isolieren und zu schwächen.

Dazu passen auch seine übrigen Aussagen. Er warnte vor einer „serbischen Welt“ und verstieg sich sogar zu Forderungen an den Westen wie: „Ich appelliere an alle gesunden Kräfte in der Region, in der internationalen Gemeinschaft, in der EU und in Amerika aufzuwachen, bevor es zu spät ist.“

Vučić weist absurde Anschuldigungen zurück

Der serbische Präsident Aleksandar Vučić fand denn auch klare Worte:

„Weder wollen wir einen Kosovo ohne Albaner, wo diese 93 Prozent der Bevölkerung ausmachen, noch wollen wir ein Montenegro ohne Montenegriner. Hinter solchen Aussagen verbirgt sich nur der unbewusste Wunsch von Đukanović, der alles dafür getan hat, dass Montenegro ohne Serben sein soll. Ich will ein Montenegro, in welchem Montenegriner, Serben Albaner, Bosniaken und alle anderen gemeinsam leben und in welchem jeder das Recht hat, das zu sein, was er ist.

Er soll dort einfach nur keine Tricks versuchen. Indem er eine montenegrinisch-orthodoxe Kirche schaffen will, will er zeigen, dass es dort keine serbisch-orthodoxe Kirche gibt. Mit diesem Selbstbetrug hat er seine Absichten gezeigt. Er erfindet so etwas, um seine wahren Absichten in Bezug auf die Serben in Montenegro zu verbergen.“

Đukanović geht es immer nur um Đukanović

Auch der serbische Minister für Innovation, Nenad Popović, unterstützte den Präsidenten. Zudem verwies er auf bereits seit langem bestehende Anschuldigungen an Đukanović. Dieser wolle nur an der Macht bleiben, um einer Verhaftung zu entgehen, welche ihm unweigerlich drohe, wegen seiner Beteiligung am „organisierten Verbrechen sowie am Drogen- und Zigarettenschmuggel. Dafür würde er auch sein eigenes Volk, den Staat und die Kirche in einen Krieg ziehen lassen.“

Popović verwies zudem darauf, dass es nicht nur um Đukanović alleine gehe. Denn hinter ihm stecke ein ganzes System, welches sich über Jahrzehnte in Montenegro entwickelt habe. Auch nannte er den Montenegriner einen Autokraten. „Es geht nicht einfach nur um seine politische Karriere, sondern auch um seine persönliche Freiheit. Es besteht gar die Möglichkeit, dass er bis zum Ende seines Lebens hinter Gitter kommt. Diese Gefahr droht nicht nur Đukanović selbst, sondern auch vielen Mitgliedern seiner Mafia-Krake, deren Tentakel sich über Montenegro und den Balkan erstrecken.

Deshalb versucht er auch sein Gift in den kroatischen Medien zu säen und so Verbündete bei jenen zu finden, welche schon seit Jahrzehnten antiserbische Kampagnen in der Region und in der internationalen Öffentlichkeit fahren. Aber heute ist dieser Autokrat in der internationalen Öffentlichkeit durchschaut. Und deshalb wenden sich auch seine ehemaligen Verbündeten von ihm ab.“

Seine Ära nähert sich immer schneller ihrem eigenen Ende

Dass Đukanović inzwischen wild um sich schlage, ist auch eine der Ursachen für die Wahlniederlagen seiner Partei im letzten Jahr. Dieser Auffassung ist der Politikwissenschaftler Igor Damjanović.

„Anstatt zu versuchen, seine Fehler zu korrigieren, verschärfte er seine antiserbische Politik. Mit seinem Verhalten im letzten Jahr zeigte er, dass er nicht in der Lage ist, von seinem politischen Kurs abzuweichen. Mit seinen jüngsten Äußerungen bewies er zudem, dass er das Land in einen Aufstand stürzen will. Dass er jetzt in einem Interview, die Balkanländer quasi zu einem Kreuzzuggegen Serbien aufrief, ist wohl das Beschämendste der montenegrinischen Gesichte und das jämmerliche politische Ende des Mannes, der über volle drei Jahrzehnte die Geschicke Montenegros bestimmt hat.“

Tatsächlich gab es schon bei der Unabhängigkeitserklärung Montenegros im Jahr 2006 Spekulationen, dass Đukanović diese auch aus persönlichen Motiven forciert habe. Denn als Präsident eines unabhängigen Staates genießt er Immunität. Sollte das von ihm aufgebaute System zusammenbrechen, wäre er als Privatmann auch nicht mehr vor Ermittlungen und einer Anklage gefeit.

Seitdem eine neue Regierung in Montenegro die Geschicke des Landes lenkt, ist diese Gefahr für ihn enorm gewachsen. Bleibt diese im Amt, ist es nur eine Frage der Zeit, wann auch die seine abgelaufen sein wird. Die Uhr tickt bereits.

Seine Versuche, in der Region politisch zu zündeln, werden ihn da auch nicht retten. Allerdings stellt sich die Frage, wie viel Schaden er vorher noch anrichten kann. Spalter und Hetzer gab und gibt es auf dem westlichen Balkan bereits genug. Diese kommen und gehen.

Oft reichen jedoch die Schatten ihrer Taten weit über sie selbst hinaus.

Glaubt Ihr, dass Đukanović bereits sein letztes Gefecht führt? Wird die Spaltung Montenegros sein politisches Leben überdauern? Schreibt uns Eure Meinungen in die Kommentare.

Quelle: novosti.rs

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