Denkmalschändung in Bosnien und Herzegowina

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Nur einen Tag vor dem Vidovdan hat es einen Anschlag auf eine Gedenktafel im Ort Jelačići in Bosnien und Herzegowina gegeben. Der Ort in der Gemeinde Kladanj erinnerte mit dieser Tafel an 24 serbische Kämpfer und Zivilisten, welche während des Bosnienkrieges in unmittelbarer Nähe getötet worden waren. Die Gedenktafel war es 2011 aufgestellt worden. Deshalb ist es besonders brisant, dass sie jetzt inzwischen schon zum dritten Mal beschädigt worden ist.

Während des Krieges gehörte Jelačići zu den 18 serbischen Dörfern in der Gemeinde Kladanj, welche die Kriegsgegner fast vollständig zerstörten. Die serbische Bevölkerung wurde vertrieben.

Bis heute ist es so, dass von den ehemals 300 serbischen Einwohnern des Dorfes kein einziger mehr zurückgekehrt ist.

Es passiert oft, dass auf dem Gebiet der Föderation von Bosnien und Herzegowina serbische Friedhöfe, Denkmäler oder gar Kirchen beschädigt oder sonstwie geschändet werden. Die offizielle Politik kümmert sich jedoch überhaupt nicht darum. Dafür gibt es natürlich die üblichen warmen Worte und Beschwichtigungen. Natürlich wolle man offiziell alles tun, um die Täter auch im jetzigen Fall dingfest zu machen und ihrer gerechten Strafe zu zuführen. In der Praxis wird wohl, so zeigt es die Erfahrung, kaum etwas passieren.

Der Vorsitzende der Vertriebenenorganisation „Jelačići“ spricht in diesem Zusammenhang von systematischen Zerstörungen und Demütigungen mit dem Ziel, die Serben dauerhaft fernzuhalten.

So seien die Baumbestände in dieser normalerweise recht waldreichen Gegend absichtlich beseitigt worden. Auch verschmutzen die jetzigen Einwohner ganz bewusst die Häuser der ehemaligen serbischen Einwohner, um sie durch Dreck und Gestank von einer Rückkehr abzuhalten.

Das Signal lautet „Rückkehr unerwünscht!“

Auch andere Stimmen bestätigen, dass die jetzigen Einwohner alles täten, um eine Rückkehr der Serben zu verhindern. Mit Namen möchte freilich keiner genannt werden. Denn die Angst vor Rache ist groß.

Auf die Haltung der moslemischen Einwohner angesprochen, sagt einer unter vorgehaltener Hand: „Das passt ihnen natürlich nicht, dass die Serben zurückkehren wollen. Die sind es ja seit Jahren gewohnt, unsere Grundstücke auf verschiedenste Weise zu benutzen. Ihr Vieh weidet auf unseren Wiesen.“

Natürlich werden die Serben auch ein drittes Mal die Tafel reparieren. Denn es ist ein Zeichen, dass die Überlebenden von ihren ehemaligen Kriegsgegnern Respekt für die Toten einfordern. Selbst wenn sich sogar die eigenen früheren Nachbarn so schamlos und abstoßend verhalten.

In der ganzen Gemeinde Kladanj selbst leben nach offiziellen Zahlen heute übrigens nur noch gut ein Dutzend Serben. Die meisten von ihnen sind ältere Menschen. Für die jungen bietet Kladanj keine Perspektive. Schon gar nicht, wenn man auf so viel Ablehnung und Hass stößt.

Was sagt Ihr zu diesen schändlichen Taten? Schreibt es uns in die Kommentare.

Quelle: politika.rs

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