Nach den Worten des führenden kosovarischen Politikers wird die Armee über 5.000 Mann in regulären Truppen verfügen. Dazu sollen 3.000 Reservisten kommen. Das Budget für die Armee des Kosovo in Höhe von 65 Millionen Euro jährlich ist bereits geplant. Bei der Nato fand diese Idee von Hashim Thaçi sofort Unterstützung. Die Reaktion aus Belgrad ließ natürlich nicht lange auf sich warten. Aleksandar Vulin, Minister ohne Geschäftsbereich für die Angelegenheiten von Kosovo und Metochien, hatte Anfang März erklärt: „Das ist unannehmbar und widerspricht der Resolution 1244 des Sicherheitsrates der UN, in der klar formuliert wird, dass es auf dem Territorium von Kosovo und Metochien keine Armee geben kann. Dieses Territorium steht unter der Verwaltung der Uno, dort kann es nur eine Streitkraft geben – die KFOR.“
Die Führung des Kosovo reagiert aber schon lange nicht mehr auf die Meinungen der serbischen Regierung. Hashim Thaçi, Agim Çeku und andere Politiker in Priština, die einst Feldkommandeure waren, haben Beschützer bei der EU und der Nato. Und umso mehr im benachbarten Albanien, das vor fünf Jahren der Allianz beigetreten ist. Mimi Kodeli, der neue Verteidigungsminister Albaniens, hat erklärt, Tirana unterstütze die Initiative zur Umwandlung der Sicherheitskräfte des Kosovo in eine vollwertige Armee. Dabei betonte er allerdings, dass Vorsicht vonnöten sei: „Die im Kosovo vor sich gehenden politischen Ereignisse – besonders bezüglich Serbien – erschweren die Umsetzung einer solchen Initiative.“
Washington und Brüssel wollen das KFOR-Kontingent kürzen, das sich aktuell auf 5.000 Soldaten und Offiziere beläuft. Das ist ein viel zu teures Vergnügen für die Allianz. Herr Rasmussen, der Generalsekretär der Nato, ruft die Führer der Nato-Staaten ständig dazu auf, keine Mittel zur Entwicklung und Modernisierung der eigenen Streitkräfte zu scheuen. Es ist aber nicht sonderlich klar, woher Albanien, Bulgarien, Rumänien und die anderen neuen Mitglieder der Allianz das Geld dafür nehmen sollen. Wird man es sich wieder mit vielen Prozenten beim IWF und anderen reichen Kreditgebern ausleihen müssen? Die Logik der Nato-Führer ist einfach: das System der Truppen soll modern und stark sein. Es wird empfohlen, bei den USA, Frankreich und Großbritannien neue Panzer, Flugzeuge und Schusswaffen zu kaufen, aber auf Kosten eigener staatlicher Mittel.
Das Kosovo kann sich nicht mit einem hohen Lebensniveau seiner Bevölkerung brüsten. Kosovo und Albanien, die Lieblinge der USA, hängen schon längst völlig von ausländischem Kapital ab. Washington schließt absichtlich die Augen davor, dass im Kosovo und in Albanien nicht nur die höchste Arbeitslosenquote und ungeheure soziale Unterschiede herrschen, sondern auch die Kriminalität in vollster Blüte steht. Das Wichtigste für das Weiße Haus ist heute die völlige Kontrolle über eine Region, wo man eine neue Geopolitik durchführen und die amerikanischen Spielregeln diktieren kann.
Unlängst habe ich in den Balkan-Medien ein weiteres interessantes Detail entdeckt – Agim Çeku, Hashim Thaçis bester Freund und Leiter der Staatssicherheit des Kosovo, war zu Zeiten der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien Offizier der Jugoslawischen Volksarmee. 1985 studierte er an der Militärakademie in Belgrad und wurde als einer der besten Hörer des Jahres anerkannt. Damals sagte er, er sei bereit, der Heimat bis zum letzten Blutstropfen zu dienen. Heute dient er mit dem gleichen Eifer dem Wohl der Nato. Denn gerade er wurde damit beauftragt, die modernsten Streitkräfte des Kosovo zu schaffen. Çeku ist ein Mensch mit Erfahrung – wenn er einen Auftrag bekommen hat, wird er ihn erfüllen.
Quelle: Stimme Russlands