Die neuen alten Waffenbrüder

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Eine alte „Waffenbrüderschaft“ scheint in diesen Tagen wieder neu aufzuleben. Denn wie der kroatische Verteidigungsminister Mario Banozić jetzt auf einem Treffen mit seinem „kosovarischen“ Amtskollegen Armend Mehaj erklärte, will Kroatien den Separatisten massiv helfen, ihre Sicherheitskräfte in eine reguläre Armee umzubauen.

„Dies war eine Gelegenheit, um die Bedeutung der Transformation der kosovarischen Sicherheitskräfte in eine reguläre Armee zu betonen. Kroatien ist bereit, diesen Prozess nach Kräften zu unterstützen“, so Banozić gegenüber der Presse.

Eine Zusammenarbeit zwischen Kroatien und der „Republik Kosovo“ in militärischer, wirtschaftlicher und politischer Hinsicht würde beide „Länder zudem näherzusammenbringen und verbinden. Hierzu sollten beide Seiten demnächst ein neues Memorandum unterzeichnen.

Ivica Dačić, der serbische Parlamentspräsident, kommentierte diese Bekanntmachung mit dem Verweis auf die alte „Waffenbrüderschaft“ zwischen den Kroaten und Albanern.

„Seit vielen Jahren und Jahrzehnten gibt es einen Schulterschluss zwischen kroatischen und albanischen Separatisten seit dem ehemaligen Jugoslawien. Über derlei Kanäle wurden auch schon Waffen beschafft“, so Dačić. Er erinnerte auch daran, dass viele aus der kosovoalbanischen Führungsschicht in der kroatischen Armee gedient hätten, etwa Agim Çeku.

Er ergänzte: „Das ist alles nichts Neues. Sie sind Waffenbrüder. Das waren sie im Ersten wie auch im Zweiten Weltkrieg. Sie waren auf der Gegenseite eines Großteils der Menschheit. Aber für sie gilt das nicht als schändlich. Sie empfinden dies nicht einmal, obwohl sie gegen Amerika, Großbritannien und Frankreich gekämpft haben.“

Kollaboration schon bei den Nazis

Historisch verwies Dačić darauf, dass im Zweiten Weltkrieg, das kroatische Ustaša-Regime wie auch die albanischen Faschisten im Dienste Nazi-Deutschlands gestanden hätten.

Auch Aleksandar Vulin, Serbiens Verteidigungsminister, meldete sich bezüglich der Verlautbarungen aus Zagreb zu Wort. Ob Kroatien oder ein anderes Land Truppen oder Ausbilder in den Kosovo schicken könne, könne nur aufgrund der UN-Resolution 1244 entschieden werden, nicht durch irgendwelche Abkommen sogenannter Waffenbrüder, erklärte er.

Vulin vermutet zudem, dass Kroatiens Außenminister Gordan Grlić-Radman für sein Vorhaben sicherlich die Besatzungsmächte im Kosovo einspannen will. „Dafür werde es jedoch wesentlich mehr brauchen als er und Kurti sich vorstellen können“, so der Verteidigungsminister Serbiens.

Dass Albaniens Premier Edi Rama erst jüngstens den Dialog zwischen Belgrad und Priština als langwieriges Vorhaben bezeichnet hatte, klingt da nur natürlich wie Hohn. Die Aufstellung einer „kosovarischen“ Armee dürfte nicht nur den Dialog zu einem unrühmlichen Ende bringen, sondern auch ein großer Schritt in Richtung einer Rüstungsspirale und einer neuen Destabilisierung des westlichen Balkans sein.

Wie kann Serbien solche Manöver der Kroaten unterbinden? Glaubt Ihr, dass Kroatien den albanischen Separatisten zu einer modernen Armee verhelfen wird? Schreibt uns Eure Meinungen in die Kommentare.

Quelle: politika.rs

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