Die Spanier protestieren durch die Hintertür

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FIFA und UEFA arbeiten konsequent daran, die sogenannte Republik Kosovo auf der Weltbühne salonfähig zu machen. Erst wurde das kosovarische „Nationalteam“ zur WM-Qualifikation zugelassen, dann sollte der spanische Fußballverband dazu genötigt werden, die Kosovaren mit allen nationalstaatlichen Ehren und Würden zum gemeinsamen Spiel zu begrüßen.

Dies beinhaltete sowohl das Abspielen der „Hymne“, das Hissen der „Flagge“ sowie auch die Bezeichnung als „Nationalmannschaft der Republik Kosovo“.

Die Spanier gaben nach. So sah es zumindest gestern aus.

Aber man wunderte sich gestern Abend. Denn Spanien scheint keinen Hehl daraus zu machen, dass die Order von Seiten der FIFA mehr eine Nötigung als eine sanfte Vermittlung sei.

Tatsächlich ertönte zum Auftakt des Spiels in Sevilla die sogenannte Hymne. Spaniens Fernsehen sollte zwar die Hymne aus Protest nicht übertragen. Man entschied sich in der TV-Station dennoch dazu, diese den Zuschauern nicht vorzuenthalten.

Wer die Hymne nicht kennt, sollte wissen, dass es sich dabei um ein Musikstück aus der Feder des Komponisten Mendi Mengjiqi handelt, mit dem Titel „Europa“. Auf Druck von niemand Geringerem als Matti Ahtisaari muss sie jedoch ohne Text auskommen. Den gibt es zwar, aber die Verse über stolze Adler, Tapferkeit und die Sterne am Himmel waren dann wohl doch selbst dem Finnen zu viel. Von Europa ist da zumindest nicht die Rede.

Neben der Hymne keine Symbole

Auch hatte der spanische Fußballverband im Vorfeld angekündigt, weder die kosovarische „Flagge“ zu zeigen, noch sonst irgendwelche Embleme, die auf eine Staatlichkeit des Kosovo hinweisen würden.

Tatsächlich wurden weder die Flagge noch sonst irgendetwas in der Richtung bei der Übertragung gezeigt. Auch weigerten sich die spanischen Kommentatoren geflissentlich von einer „kosovarischen Nationalmannschaft“ zu sprechen. Die Rede war stattdessen von der Mannschaft des „Fußballverbandes des Kosovo“. Dies dürfte sicherlich einer Ohrfeige für die Verantwortlichen in Priština gleichgekommen sein.

Jene waren sich im Vorfeld aber auch nicht zu schade gewesen, einen Skandal nach dem anderen durch die Öffentlichkeit zu tragen, um auf die angebliche Souveränität dieses Para-Staates zu pochen.

Die Spanier setzten aber noch eins drauf, um ihren Gästen zu zeigen, wer Herr im Hause ist. Auf der Anzeigetafel im Stadion von Sevilla hatte man nicht das Kürzel „KOS“ für den angeblich souveränen Staat verwendet. Vielmehr verwendete man Kleinbuchstaben neben den großen Lettern „ESP“ für Spanien.

In „kos“ musste man das wutentbrannt zur Kenntnis nehmen.

Die sportlichen Leistungen erfüllten die Erwartungen

Rein spielerisch war die Begegnung fast so, wie man es erwartet hatte. Das spanische Nationalteam war „kos“ haushoch überlegen. Die Spanier ließen sich anfangs Zeit, dann kassierte „kos“ in schneller Abfolge zwei Tore durch Dani Olmo und Ferrán Torres.

Ein Achtungserfolg sollte für die eh bereits Gedemütigten nicht unerwähnt bleiben. Als schon niemand mehr damit rechnete, schoss Besar Halimi in der 70. Minute doch noch ein Tor. Das war durchaus beachtlich, erfolgte der Treffer doch aus einer Distanz von über 40 Metern. Da kann man auch abseits der ganzen Lächerlichkeiten bei der Begegnung sagen: „Ehre, wem Ehre gebührt.“

Als ob die Spanier ihrem Gegner dieses Tor als Geste gewährt hätten, zogen sie denn auch gleich nach. Nur fünf Minuten später sorgte Gerard Moreno für einen weiteren Treffer und somit für den 3:1 der Spanier. Anscheinend wollte die Spanier nicht, dass das kleingeschriebene „kos“ nicht am Ende doch noch übermütig und mit stolz geschwellter Brust vom Platz ging.

Haben die Spanier den Fall der „kosovaren“ im Rahmen ihrer Möglichkeiten angemessen behandelt? Schreibt uns Eure Meinungen in die Kommentare.

Quelle: politika.rs

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