Dua Lipa ist in Niš nicht willkommen

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Ein klares Bekenntnis gegen die britisch-albanische Sängerin Dua Lipa kam jetzt aus Niš.

Denn in der südserbischen Stadt war sich der Sporthändlers „Delta Sport“ nicht zu schade, mit dieser mehr als nur kontroversen Person zu werben. Genauer gesagt, ging es um eine Werbekampagne des Sportartikelherstellers Puma.

Auf großformatigen Postern warb die oft als attraktiv bezeichnete Sängerin für Schuhe und Kleidung von Puma. Schönheit liegt ja bekanntlich immer im Auge des Betrachters. Aber dies ist auch nicht das Problem im Falle Dua Lipas.

Vielmehr macht sie ständig wegen ihrer politischen Einstellung von sich reden. Und die ist in jedem Fall hässlich.

So fantasiert sie gerne und ständig nicht nur über die kosovarischen Unabhängigkeitsillusionen, sondern spricht sich auch offen für die Schaffung eines Großalbaniens aus. Gleichzeitig bezeichnet sie die Serben per se als „Faschisten und Besatzer des Kosovo“, wie erst noch im Januar in einem Interview mit der Zeitschrift Rolling Stone.

Immer mehr Beschwerden gingen bei „Delta Sport“ ein, bis bereits einen Tag später die Werbeposter eingeholt und wahrscheinlich eingestampft wurden.

„Ich glaube, dass Puma diese Werbung überall in unserem Land platziert hat. Aber es ist überraschend, dass man bei denen nicht ihre Einstellung zu Serbien kennt. Wie kann jemand, der aktiv Lügen über unsere und die albanische Geschichte verbreitet, auf Werbetafeln erschienen, die in hiesigen Einkaufszentren stehen? Auf diese Weise wird das serbische Volk verspottet und herabgesetzt. Und das in einer Zeit in welcher der Status des Kosovo ein sensibles Thema ist. Wenn wir uns selbst nicht respektieren, warum sollten uns dann andere respektieren?“, so der Kommentar eines Einwohners von Niš.

Es geht nicht nur um ein paar Werbeposter

Natürlich ist es auch noch eine besondere Schande, wenn ausgerechnet Dua Lipa auf serbischen Werbebannern prangt. Aber bei der ganzen Geschichte geht es noch um mehr.

Denn man könnte natürlich fragen, wen überhaupt solch unqualifizierte Aussagen eines 23-jährigen Popsternchens interessieren. Selbst in Niš scheinen viele der Puma-Kampagne recht gleichgültig gegenüber gestanden zu haben. Eine fehlgeleitete Werbeaktion von Puma und einer lokalen Ladenkette, damit wäre das Ganze zusammengefasst. Oder doch nicht?

Problematisch wird es jedoch, wenn jemandem wie Dua Lipa gerade im Westen eine so große Bühne für ihre Dampfplaudereien zur Verfügung gestellt wird.

Damit wird sie zu einer Art nationalistischer „Kultur“-Botschafterin.

Wie viele Serben jedoch nur allzu gut wissen, hat man im Westen ohnehin schon eine, gelinde gesagt, „unbedarfte“ Auffassung der politischen Verhältnisse auf dem Balkan. Dua Lipa und Konsorten bemühen sich unaufhörlich da noch zusätzlich Öl ins Feuer zu gießen und ihr nationalistisches Gedankengut in Formeln vom „Selbstbestimmungsrecht der Völker“ oder, noch ekliger, als „Menschenrechte“ zu verpacken.

Und so etwas kommt natürlich immer gut im Westen an, wo man eh schon Vorurteile gegenüber Ost- und Südosteuropa und insbesondere Serbien hegt und pflegt. Wer hört dort nicht gern Geschichten vom vermeintlichen albanischen David gegen den serbischen Goliath?

Weiß es Puma nicht besser oder ignoriert der Konzern das Problem?

Dementsprechend sollte es aber nicht damit getan sein, dass in Niš Poster ausgetauscht werden. Besser wäre es sicherlich, sich direkt an jene Firma zu wenden, welche die Werbekampagne initiiert hat.

Denn nichts ist für die Öffentlichkeitsarbeit eines Großkonzerns ärgerlicher als mit schwierigen politischen Themen in Verbindung gebracht zu werden. Vor allem Nationalisten dienen nun einmal nicht als Werbefiguren für internationale Hersteller von Sportartikeln. Das ist durchaus ein positiver Aspekt der westlichen PC-Kultur. Sonst gäbe es vielleicht inzwischen schon Hashim Thaçi als Marlboro-Cowboy.

Sicherlich hat Puma aber auch schon die eine oder andere Email zu diesem Thema erhalten.

Hinter dem großen Schein des britischen Popstars

Wenn Dua Lipa übrigens gegen Serbien wettert, fallen einige Punkte auf, welche sie und ihre Aussagen noch absurder anmuten lassen.

Denn viele übersehen zum Beispiel, dass die Sängerin mit ihren 23 Jahren wohl kaum die Geschehnisse im Kosovo vor 1999 ernsthaft beurteilen kann, auch wenn ihre Familie aus Priština stammt.

Natürlich kann jemand eine wie auch immer geartete Einstellung aufgrund von familiären Erlebnissen und Erzählungen haben. Aber wenn daraus Handlungsanweisungen, in dem Fall großalbanische Forderungen, erwachsen, sollte man doch vorher etwas mehr reflektieren und sich ein eigenes Bild machen.

Noch grotesker ist es zudem, dass Dua Lipa gut und gerne in Großbritannien lebt. Dort ist sie mit lauer Popmusik zu Ruhm und einem beträchtlichen Vermögen gekommen, nicht mit ihren Fantasien von Großalbanien. Mit ihrem Gebaren tut sie damit auch ihren „Lands“-Leuten keinen Gefallen, welche in unmittelbarer Nachbarschaft zu Serbien leben. Berühmt, wohlhabend und von Großbritannien aus lässt sich halt immer gut Politik machen.

Aber sicherlich würden sich ihre „Landsleute“ sehr freuen, wenn sie ihre britische Staatsbürgerschaft aufgeben, einen kosovarischen „Pass“ annehmen und sich direkt gegenüber der Bill-Clinton-Statue eine nette Wohnung suchen würde.

Das scheint dann aber doch zu viel der Authentizität.

Wie denkt Ihr über den Vorfall in Niš? Und wie ist Eure Meinung zu Dua Lipa? Schreibt uns Eure Meinungen in die Kommentare.

Quelle: novosti.rs

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