Griechenland lockert Einreisebestimmungen

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Gute Nachrichten gibt es aus Griechenland. Wie die Regierung in Athen beschlossen hat, dürfen serbische Bürger ab heute uneingeschränkt in das Land an der Ägäis fahren, sofern sie geimpft sind.

Das Besondere daran: Die Griechen akzeptieren auch eine Impfung mit dem russischen Sputnik V.

Dies ist keine Selbstverständlichkeit, gibt es doch in der Europäischen Union nach wie vor große Vorbehalte gegen das Präparat. Auch hat die europäische Arzneimittelagentur EMA bis heute noch keine Zulassung für diesen Impfstoff erteilt.

Die Griechen setzen sich somit über die Entscheidungsträger in Brüssel hinweg.

Premier Kyriakos Mitsotakis erklärte gegenüber der Presse, dass sich die Lage im Lande in Bezug auf Corona gebessert habe und man inzwischen recht optimistisch sei, dass die Urlaubssaison am 15. Juni beginnen könne.

„Wir sehen keinen Grund für irgendwelche Änderungen. Denn nach unserem Informationsstand ist der russische Impfstoff sicher und wirksam. Das bedeutet, dass Touristen aus Russland, einem sehr großen Markt für uns, und auch alle anderen, welche Sputnik V bekommen haben, frei einreisen können“, so Mitsotakis.

Generell sei jeder der über ein entsprechendes Impfzertifikat, einen negativen PCR-Test oder einen negativen Antigen-Test verfüge, sei im Lande willkommen.

Zum chinesischen Impfstoff „Sinopharm“ äußerte sich der Grieche weiterhin nicht. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die guten Beziehungen zwischen Peking und Athen ihres dazu beitragen werden, zügig eine gute Lösung zu finden.

Ist der Griechenland-Urlaub sicher?

Zur Frage, ob Griechenland denn auch sicher sei, wusste der Minister für Tourismus, Haris Theocharis Einiges zu berichten. Laut ihm, könnten die inzwischen angewandten Sicherheitsprotokolle, die Impfungen im Lande und die vorbereiteten Schnelltests einen verantwortungsvollen Umgang mit Corona in der Urlaubssaison garantieren. Zugleich kündigte er an, dass die Griechen selbst wiederum am 1. Juni ihre Impfdokumente erhalten. Man wolle zudem alles tun, um die Einreisebedingungen für Bürger aus Nicht-EU-Ländern weiter zu erleichtern.

In der Vergangenheit hatte sich Theocharis auch schon dafür eingesetzt, die Rückkehr deutscher Urlauber in ihr Heimatland zu erleichtern, auf welche, nach Vorgaben aus Berlin, zuhause Quarantäne wartete. Deutsche Touristen allein bringen Griechenland immerhin mehr als vier Milliarden Euro pro Jahr ein.

Aber auch bei den Impfungen macht Griechenland inzwischen große Fortschritte. Pro Tag können inzwischen mehr als 100.000 Menschen geimpft werden. Drei Millionen sind es bereits. Und bis Ende Mai soll bereits die Hälfte der Bevölkerung gegen das Coronavirus immunisiert sein. In Griechenland wird übrigens vor allem der Impfstoff der US-amerikanischen Firma Johnson & Johnson verwendet. Dieser hat den Vorteil, dass er nur ein einziges Mal verabreicht werden muss.

Für Morgen steht zudem ein weiterer großer Schritt in Richtung Normalisierung in Griechenland an. Denn ab dann sollen öffentliche Strände wieder öffnen, die Gerichte wieder normal arbeiten, die Schulen wieder öffnen und auch wieder mehr Personen gleichzeitig in die Geschäfte und Einkaufszentren gehen können.

Es bleiben jedoch auch nach wie vor einige Einschränkungen. So können etwa Restaurants und Cafés inzwischen wieder Außengastronomie anbieten, jedoch nur bis 23 Uhr.

Die griechische Gastronomie steht bereits seit der ersten Coronawelle unter großen Druck. Denn viele Kneipen und Restaurants verfügten über gar keine Außenanlagen. Zudem ist vielen Betreibern nach über einem Jahr schlicht und ergreifend das Kapital ausgegangen. Die letzten sechs Monate war die Gastronomie zudem praktisch vollständig zum Stillstand gekommen.

Corona bleibt auch weiterhin ein Risiko

Auch sollte man jetzt nicht dem Irrtum verfallen, dass die Coronakrise somit in Griechenland vorbei ist. Erst vor kurzem stellten die Behörden die gesamte Insel Kalymnos unter Quarantäne, nachdem die Krankheit dort erneut aufgetreten war. Auf ihr ist alles geschlossen, die Inselbewohner dürfen nach 18 Uhr ihre Häuser zudem nicht mehr verlassen.

Ganz so locker wie die Regierung nehmen auch die griechischen Epidemiologen die Sachlage im Land nicht. Der renommierte Wissenschaftler Prof. Dr. Jorgos Pavlakis befürchtet gar einen neuen Ausbruch von Corona im Sommer. Begründen tut er dies vor allem mit der Sorge vor dem Auftreten neuer gefährlicher Mutationen des Virus. Auch die Auswirkungen der Feiertage müssten erst noch untersucht werden.

Tatsächlich melden die Behörden nach wie vor mehr als 2.000 neue Corona-Infektionen pro Tag. 800 Griechen werden zurzeit künstlich beatmet und jeden Tag sterben noch immer fast 100 Personen an der Lungenkrankheit.

Daher will die Regierung in Athen auch weitere Lockerungen im Land erst in einigen Schritten vornehmen. So soll die landesweite Ausgangssperre von 23 bis 5 Uhr morgens frühestens ab dem 15 Mai fallen. Dies aber auch nur, sofern die Wissenschaftler „grünes Licht“ geben. Gegenwärtig darf man auch nur mit Termin einkaufen gehen und dies auch nur einmal pro Tag für nicht länger als drei Stunden.

Natürlich wird der Sommertourismus auch ganz entscheidend davon abhängen, welche Maßnahmen bis dahin noch im Lande gelten. Denn am Strand in der Sonne liegen ist natürlich schön, abends auf die Uhr schauen zu müssen, um rechtzeitig vor der Ausgangssperre wieder zuhause zu sein, jedoch weniger.

Habt Ihr bereits Urlaubspläne für den Sommer? Oder wartet Ihr lieber erst einmal ab? Schreibt es uns in die Kommentare.

Foto: AP/ Petros Giannakouris

Quelle: politika.rs

+++ Griechenland, wir kommen! +++

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