Großvater Miljko ist auch nach 102 Jahren kein bisschen müde

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Miljko Stojanović hat mehr als ein Jahrhundert erlebt und erfreut sich noch immer bester Gesundheit.

Der mit Abstand älteste Einwohner von Mirčajevci in der Šumadija saß bei den Nazis im Lager, erlebte den zweiten Weltkrieg und die Härten der Nachkriegszeit. Im bereits fortgeschrittenen Alter durchstand er die schwierigen Zeiten beim Zerfall Jugoslawiens. Auch die Coronapandemie konnte ihm nichts anhaben.

Aber was ist das Geheimnis seiner Langlebigkeit? Der ruhige und überaus angenehme Mann sieht die Antwort vor allem in einem glücklichen Leben.

„Ein gutes Leben besteht darin, mit Vergnügen zu arbeiten. Aber es muss darauf geachtet werden, dass die Arbeit einem nicht schadet, sondern in Maßen bleibt. Ich habe immer so gearbeitet, dass sie mir nicht schwer fiel. Eine gesunde und stabile Familie ist die größte Unterstützung, die man haben kann, und das wichtigste für ein glückliches Leben. Heute bin ich stolz auf meine Enkelkinder, wie könnte ich es auch nicht sein. Eine gute Geburt zu haben ist eine richtige Freude.“

Dabei waren die Zeiten früher alles andere als rosig. Stojanović spürt es bis heute am eigenen Leib, was es bedeutete, gegen die deutschen Besatzer zu kämpfen.

Als junger Mann bei den Nazis im Lager

1941 diente er in der jugoslawischen Armee in Karlovac, Kroatien, als die Deutschen auf den Balkan rückten. Als der erste jugoslawische Staat kapitulierte, war er gerade als Kurier irgendwo außerhalb seiner Kaserne unterwegs. Er wurde aufgegriffen. Die Besatzer identifizierten ihn als Soldaten und hielten ihn zwei Jahre lang in einem Lager fest. Erst nach Kriegsende konnte er wieder in ein normales Leben zurückkehren.

„Das waren schwierige Tage damals, aber sie gingen vorüber. Als ich in meine Heimat zurückkehrte, arbeitete ich als Buchhalter, Mirčajevci, Čačak, Kraljevo und Kragujevac. Seit 2006, nach dem Tod meiner Frau, lebe ich hier allein. Meine Töchter wechseln sich ab, wenn sie mich besuchen. Sie kommen regelmäßig und bringen mir alles mit, was ich so brauche. Da ich aber seit hundert Jahren spazieren gehe, bin ich noch ziemlich unabhängig“, so Stojanović.

Während der Coronapandemie kümmert sich seine Familie noch intensiver um den alten Herrn. Er selbst dreht noch regelmäßig seine Runden zu Fuß um seinen Hof. Bis vor kurzem kümmerte er sich um diesen sogar noch selbst. In seinem Heimatort sagen viele, er sei sogar nach wie vor einer der schönsten Höfe in der ganzen Gegend.

Zum 102. Geburtstag bekommt er eine Auszeichnung

Vor zwei Jahren zu seinem hundertsten Geburtstag richtete die Gemeinde die Feier aus. Natürlich blies der alte Mann alle drei Kerzen auf seiner Torte in einem Atemzug aus. Es fiel ihm sichtlich leicht.

Wenn die allgemeine Lage im Land es zulässt, wollen ihm die Gemeindevertreter dieses Jahr eine Plakette überreichen.

Herr Stojanović hat viele Ereignisse erlebt, die Serbien und seine Einwohner bis heute prägen. Es wäre toll, wenn seine Lebenserinnerungen auch für kommende Generationen aufgezeichnet werden würden.

Wollt Ihr auch so ein außergewöhnliches Alter erreichen? Ist das überhaupt immer wünschenswert? Schreibt uns Eure Meinungen in die Kommentare.

Quelle: mondo.rs

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