
Die serbisch-orthodoxe Kirche feiert heute mit den Gläubigen Sveta Petka, den Tag der heiligen Paraskeva.
Die heilige Paraskeva war eine Asketin des 10. Jahrhunderts. Sie stammte aus der Epibatai im antiken Thrakien. Ihr Heimatort lag am malerischen Marmarameer im Gebiet der heutigen Türkei. Ihre Familie war christlich und wohlhabend. Dennoch zog es sie hin zu einem Leben als Nonne in einer klösterlichen Gemeinschaft.
Damit war sie in ihrer Familie nicht alleine. Auch ihr Bruder Euthymius wurde Mönch und brachte es später bis zum Bischof von Madytus.
Ein besonderes Erlebnis hatte Paraskeva eines Tages, als sie einmal bei einem Gottesdienst war. Die Stimme des Herrn erklang und sagte ihr, dass sie allem Weltlichen entsagen sollte. Ab da an begann sie mit ihrer Askese. Sehr zum Missfallen ihrer Eltern verschenkte sie auch alle ihre Kleider.
Als sie 15 Jahre alt war, starben ihre Eltern. So traurig dieser Schicksalsschlag für sie auch war, so konnte sie doch jetzt ihrem Wunsch folgen und ihr Leben ihrem Glauben widmen. Sie ging ins Kloster. Aber bereits wenige Jahre später merkte sie, dass ihr dies nicht reichte. Es zog sie in die jordanische Wüste. Dort lebte sie in vollkommener Einsiedelei mit langen Gebeten, Nachtwachen und häufigem Fasten. Angeblich aß sie sogar nur samstags und sonntags und schlief jede Nacht auf dem nackten Boden.
Mit 25 hatte sie eine weitere Vision. Ein Engel erschien ihr. Er ermutigte sie ihr asketisches Leben fortzusetzen, empfahl ihr aber, wieder in ihre Heimatstadt zurückzukehren. Natürlich folgte Paraskeva diesem Ruf. Über Konstantinopel ging sie wieder zurück nach Epitabai. In der oströmischen Stadt besuchte sie zudem viele Heiligtümer, so etwa die Kirche von Blachernae, wo sie sich dem Schutz der Heiligen Jungfrau Maria übergab.
Als sie Epitabai ankam, setzte sie ihr asketisches Leben fort. Aber bereits zwei Jahre später wurde sie zu Gott gerufen. Die Menschen vergaßen sie.
Ihre Reliquien sollten durch halb Europa reisen
Erst Jahre später stellten sie fest, dass sich an ihrer Grabstätte mehr und mehr Wunder zutrugen. 1238 war es schließlich der bulgarische Zar Jovan Asen, welcher ihre Gebeine an sich nahm. Manche sagen, er stahl sie aus ihrem Grab. Andere sagen, er nahm sie rechtmäßig an sich, um sie in seiner Hauptstadt Trnovo als Reliquien verehren zu lassen.
Als die Türken später Bulgarien eroberten, brachte Sultan Bayezid die Reliquien Paraskevas in die moldawische Stadt Iaşi gebracht. Erst im Jahr 1396 gelang es Prinzessin Milica, die Reliquien auf den Kalemegdan zu bringen.
Aber auch dort blieben sie nicht für immer. Denn nach dem Fall Serbiens und der Besetzung des Balkans durch die Osmanen, ließ Sultan Suleiman II. sie 1521 nach Konstantinopel bringen. Der Patriarch von Konstantinopel, Partheinios, überließ sie jedoch im Jahr 1641 dem moldawischen Fürsten Vasilije Lupula. Dieser brachte sie nach Iaşi in die Kirche der Heiligen drei Hierarchien, wo sie bis heute ruhen.
Die heilige Paraskeva wird bis heute im gesamten Balkanraum verehrt. Sogar unter Muslimen ist sie bekannt und erfährt Verehrung. Besonders gilt dies jedoch in Serbien, vor allem in Fruška Gora, wo sich auch das Kloster befindet, welches ihren Namen trägt und ihr gewidmet ist.
Die orthodoxen Gläubigen beten zur heiligen Paraskeva nicht zuletzt um Schutz vor Krankheiten und anderen Lebensproblemen. Neben Kirchen, welche ihr gewidmet sind, gibt es in Serbien auch viele ihr gewidmete Quellen, deren Wasser wundersame Eigenschaften nachgesagt werden. So soll es beispielsweise Wunden heilen und vor Krankheiten schützen.
Wart Ihr schon einmal im Kloster der heiligen Paraskeva in Fruška Gora? Oder an einer der Quellen? Schreibt es uns in die Kommentare.
Quelle: rts.com