Heute und morgen feiern die Serben den Tag der Staatlichkeit. Der Nationalfeiertag soll dabei die Erinnerung an Serbiens schwierigen Weg zur Entstehung eines modernen Staates im 19. Jahrhundert wach halten.
Der Tag der Staatlichkeit bezieht sich vor allem auf den sogenannten Ersten Serbischen Aufstand gegen die Osmanen. Am 14. Februar des Jahres 1804 versammelten sich einige serbische Kneze und anderer Führungspersönlichkeiten im Dorf Orašac in der Šumadija. Sie wählten Đorđe Petrović, besser bekannt als Karađorđe, zu ihrem Anführer.
Unmittelbarer Hintergrund war, dass die Osmanen am 4. Februar ein Massaker an serbischen Knezen und Dorfältesten verübt hatten. Bereits in den Jahren zuvor war die osmanische Herrschaft über Serbien aber bereits immer unerträglicher geworden.
Karađorđe und seine Anhänger begannen Truppen aufzustellen und sich gegen die osmanische Herrschaft aufzulehnen. Schnell konnten sie Požarevac und Valjevo einnehmen. Auch Belgrad wurde belagert und stand kurz vor dem Fall. Die Rebellen riefen eine provisorische Regierung aus.
Als Sultan Selim III. im fernen Istanbul von dem Aufstand erfuhr begann er sofort Verhandlungen aufzunehmen. Allerdings war die Lage bereits zu weit eskaliert. Die Osmanen fürchteten, dass sich die Rebellion über sämtliche ihrer europäischen Territorien ausbreiten könnte.
Sie begannen Truppen zusammenzuziehen und auf brutalste Weise die Bewegung der Serben niederzuschlagen. Allerdings hatten sie nicht mit dem taktischen und strategischen Geschick ihrer Gegner gerechnet.
In mehreren Schlachten gelang es den Serben die vielfach überlegene osmanische Armee vernichtend zu schlagen, so etwa 1805 in der Schlacht bei Ivankovac oder in der Schlacht bei Mišar 1806. Im darauffolgenden Jahr fiel auch Belgrad in die Hände der Freiheitskämpfer.
Die Niederschlagung führte später zum Sieg
Wie so oft war es nicht er äußere Gegner sondern die Uneinigkeit in den eigenen Reihen, welche die die Aufständischen in die Knie zwang. Einige ihrer Anführer begannen ihre neue Macht zu missbrauchen. Mancherorts wurde sogar wieder die Zwangsarbeit eingeführt, eine der grausamsten Ursachen und Auslöser für den Aufstand gegen ihre vorherigen Unterdrücker.
Das Osmanische Reich konnte sich zudem nach dem russisch-türkischen Krieg von 1806 bis 1812 allmählich wieder etwas stabilisieren und begann, die ihm entrissenen Gebiete wieder zurückerobern.
Der Aufstand dauerte schließlich bis 1813 und endete mit der Niederlage der Serben. Aber für die Osmanen war es ein Pyrrhussieg. Denn die Serben hatten gelernt, dass sie ihre Besatzer schlagen und ihr Schicksal in die eigenen Hände nehmen konnten. Bereits zwei Jahre später begann der Zweite Serbische Aufstand, der Serbien letztendlich die Unabhängigkeit und Freiheit bringen sollte.
1835 wurde schließlich am selben Datum, an dem der Aufstand begann, die erste moderne Verfassung Serbiens verabschiedet.
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Quelle: sr.wikipedia.org