Wie kann jemand mit drei Uniabschlüssen die Jobs als Ingenieur der Elektrotechnik, des Professors von Philosophie und Regisseurs verlassen, um in die Armee einzutreten, ein Millionär zu werden und am Ende als Kriegsverbrecher im Haager Tribunal zu enden?
„Slobodan Praljak ist kein Kriegsverbrecher und mit Verachtung erkenne ich Ihr Urteil nicht an“, rief er im Gerichtssaal und trank Gift, worauf er im Krankenhaus starb.
Am 2. Januar 1945 in Bosnien und Herzegowina in Capljina geboren, endete er in Den Haag als Angehöriger des kroatischen Verteidigungsministeriums in „Herceg-Bosna“.
Sein Vater war Angehöriger des jugoslawischen Geheimdienstes. Der bekannte bosnische Schriftsteller sprach über Praljaks Vater Mirko immer mit den besten Worten und verteidigte Praljak immer.
Als er im Krieg alles verließ und Mitglied des Kroatischen Verteidigungsrates wurde, wurde er vor allem als Mitglied der Gruppe bekannt, welche die Alte Brücke in Mostar zerstörte. Mitglieder seiner Gruppe haben drei Frauen vergewaltigt und gefoltert und weitere 36 Personen getötet. Er wurde für Kriegsverbrechen in Gornji Vakuf, Prozor, Ostmostar und Stupni Dol angeklagt.
Das Haager Tribunal schlussfolgerte, dass die zahlreichen Verbrechen des Kroatischen Verteidigungsrates (HVO) an Moslems zwischen Januar 1993 und April 1994 keine vereinzelten Verbrechen waren, sondern eine geplante Aktion, um „Herceg-Bosna“ von Moslems zu säubern.
Quelle: RTS