Das war natürlich absehbar. Inzwischen hat auch die im Kosovo stationierte KFOR mobil gemacht und ist an die Übergänge der administrativen Grenze vorgerückt.
Vor gut drei Stunden erreichten die ersten ausländischen Soldaten den administrativen Grenzübergang in Jarinje. Die Soldaten selbst stammen aus Polen, Kanada und den USA.
Ob sie nur die Gegebenheiten beobachten sollen oder vielleicht die Sondereinheiten aus Priština ablösen, ist noch nicht bekannt. Ein Abzug der kosovo-albanischen Einheiten würde sicherlich beträchtlich zur Entspannung der Lage vor Ort beitragen. Dies ist gewiss.
Inzwischen haben auch die Bürgermeister der im Norden des Kosovo liegenden Gemeinden Kontakt mit der KFOR aufgenommen. Gegenüber Generalmajor Franco Federici forderten sie geschlossen eine Verstärkung der internationalen Militärpräsenz. Dies wäre überdies auch im Einklang mit der UN-Resolution1244.
KFOR muss neutral bleiben
Zudem ist die KFOR laut Resolution dazu verpflichtet, strikte Neutralität zu wahren. Die Bürgermeister berichteten zudem, dass es schon zu einer Reihe an Vorfällen zwischen den serbischen Bürgern und der kosovo-albanischen Spezialeinheit ROSU gekommen sei. Nur eine verstärkte internationale Präsenz könne daher den Frieden wahren und eine Eskalation verhindern.
„Wir rufen die Bürger nochmals dazu auf, sich zurückzuhalten und sich nicht provozieren zu lassen. Wir sind auf uns allein gestellt und verteidigen unser grundlegendes Menschenrecht, welche durch alle internationalen Gesetze und Abkommen garantiert wird. Wie uns der Kommandant der KFOR mitgeteilt hat, wird sich die KFOR nicht in politische Angelegenheiten einmischen und auch nicht die Straßensperren gewaltsam entfernen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Bürgermeister.
Die EU ist auf Ausgleich bedacht
Der Sprecher der EU im Kosovo, Peter Stano, versicherte weiterhin, dass auch die EU wisse, dass es um eine Deeskalation der jetzigen Lage hinge. Weiterhin behauptete er jedoch, dass in seiner Einschätzung, beide Seiten für den Abbau von Spannungen verantwortlich seien.
Eine andere Aussage hat wohl auch kaum jemand sowohl auf serbischer als auch albanischer Seite von der EU erwartet.
Weiterhin sagte Stano, dass ein erster positiver Schritt zur Lösung der Gesamtsituation im Kosovo die Ankunft der Hauptunterhändler in Brüssel sei.
„Sie werden die Plattform des Dialogs nutzen, um den Weg nach vorne auszuarbeiten. Das bedeutet Deeskalation in der jetzigen Situation. Denn das, was jetzt passiert, ist nicht gut für die Menschen sowohl im Kosovo, in Serbien wie auch in der Region“, so Stano.
Bei derlei salbungsvollen Worten, weiß man nicht, ob die EU die Lage in Kosovo und Metochien richtig kennt und deutet. Hoffnung sollte gleichfalls immer geboten sein.
Allein es fehlt der Glaube.
Wie findet Ihr es, dass die KFOR im administrativen Grenzbereich eingetroffen ist? Wird allmählich hinter den Kulissen Druck auf Kurti ausgeübt? Schreibt uns Eure Meinungen in die Kommentare.
Quelle: politika.rs