Krapfen-Krieg an griechischen Stränden

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Gebäckverkauf am Strand ist ein lukratives Geschäft
Foto: printscreen youtube

Jeder kennt sie aus dem Badeurlaub. Die Krapfen-Verkäufer an den griechischen Stränden.

Ein Tag am Meer ist ohne diese Leute kaum denkbar.

Zwar denken die meisten Leute, dass es sich hierbei um einen besseren Hungerleiderjob handelt, aber weit gefehlt. Tatsächlich kämpfen die Gepäckverkäufer energisch um ihre Strandabschnitte. Denn das Geschäft blüht in den Sommermonaten.

Da verwundert es auch nicht wirklich, dass die albanische Mafia im Krapfenkrieg mitmischt. Und das mit brutalsten Mitteln.

Wie griechische Medien berichten, gibt es in Chalkidiki, einem der beliebtesten Badeorte serbischer Touristen, immer öfter Schießereien, Drohungen oder Prügel. Im Fadenkreuz der Mafia: Die griechischen Gepäckverkäufer. Die Unterwelt versucht sie von den Stränden zu verdrängen und durch eigene Leute zu ersetzen.

Im Hintergrund lauern die Schläger der Mafia

Aber nicht nur Griechen sind betroffen. Vor ein paar Tagen erst fiel ein 44-jähriger Georgier den kriminellen Banden zum Opfer.

Augenzeugen berichteten, dass der ganze Vorfall aus einem Gangsterfilm hätte stammen können. So berichtet ein anderer Georgier, wie vier Männer aus einem Auto ausstiegen, zu dem Krapfenverkäufer gingen und diesen zusammenschlugen. Anschließend zückte einer der Angreifer eine Schusswaffe und drückte ab. Die Kugel verfehlte den 44-Jährigen. Ob mit Absicht oder nicht, weiß niemand.

Anschließend zwangen die Täter ihr Opfer auf dem Boden herumzukriechen und nach der Patronenhülse zu suchen. Somit musste der arme Mann selbst dafür sorgen, dass die Polizei keine Beweise finden konnte.

Der 44-Jährige beschreibt den Tathergang wie folgt: „Sie umzingelten mein Auto und versuchten, die Fahrertür zu öffnen. Als ihnen dies nicht gelang, warfen sie die Scheibe mit Steinen ein. Einer schlug mir ins Gesicht, der andere trat mir in die Rippen. Ich versuchte meinen Kopf mit meinen Händen zu schützen, während von allen Seiten Schläge auf mich niederprasselten. Plötzlich hörte ich einen Schuss. Die Leute, die mich schlugen, sagten, ich soll die Patronenhülse finden. Zum Glück kamen nach dem Schuss viele Menschen auf die Balkone. Die Angreifer sprangen dann in ihr Auto flüchteten in Richtung des Strandes von Chalkidiki.“

Der Georgier hat keine Zweifel, wer die Angreifer waren: „Ich bin sicher, dass die meisten Leute, die mich geschlagen haben, albanischer Herkunft waren und etwas mit dem Verkauf von Krapfen an den Stränden von Chalkidiki zu tun haben.“

Die Polizei konnte später einen der Täter festnehmen. Auch fanden sich an einem Fahrzeug, einem VW Tourag Spuren, wie sie laut Schilderung des Opfers an dessen Fahrzeug entstanden waren.

Im Auto selbst befand sich zudem ein Messer mit einer 6,5 cm langen Klinge.

Im Verhör gestand der Kriminelle seine Attacke auf den Georgier. Dass noch andere Personen an ihr beteiligt waren, bestritt er jedoch. Auch bestritt er, dass irgendjemand geschossen habe. Dies ist nicht ungewöhnlich für die Mafia. Denn bei ihr gilt das Gesetzt des Schweigens. Packt er aus, gilt er als Verräter und hat sein Leben verwirkt.

Der Verkauf an die Touristen birgt wahnsinnige Gewinnmargen

Wenn man darüber nachdenkt, dass es um Krapfen und anderes Gepäck geht, könnte man sich fragen, warum die Mafia so ein Interesse an diesem Geschäft hat. Aber im Rahmen des Massentourismus kann dies überaus lukrativ sein.

Denn die Krapfen werden bei den Produzenten für gut fünfzig Cent gekauft. Der Strandverkäufer bekommt nochmals fünfzig Cent. Ein bis zwei Euro weitere Euro gehen dann an die Mafia. Das ist ein gewaltiger Profit.

Nach Angaben aus der griechischen Presse werden am Strand von Chalkidiki am Tag durchschnittlich etwa 600 Krapfen verkauft. So kann die Unterwelt, je nachdem ob das Gepäck für zwei oder drei Euro an die Badegäste geht, zwischen 600 bis 1200 Euro einsacken. Auf den Monat hochgerechnet können so schon einmal 36.000 Euro herumkommen. Pro Saison bedeutet das bis zu 150.000 Euro, und das lediglich an diesem Strand. Kein Wunder, dass die Mafia das große Geschäft wittert.

Sollte der Krapfenverkauf am Strand besser von den Badegästen boykottiert werden? Oder kann nur die Polizei das Treiben der Mafia unterbinden? Schreibt uns Eure Meinungen in die Kommentare.

Quelle: mondor.rs

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