Krisenstab überlegt neue Maßnahmen für Einreisende

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Der Krisenstab zur Bekämpfung der Coronapandemie in Serbien will bis zum Ende der Woche eine neuerliche Sitzung abhalten. Thema dürfte ein weiteres Mal eine Verschärfung der bestehenden Maßnahmen sein.

Diese sollen sich insbesondere um die Einreise nach Serbien drehen. Dies bestätigte auch der Epidemiologe Dr. Predrag Kon: „Der medizinische Teil des Krisenstabs diskutiert jeden Tag neue Maßnahmen. Wir haben unsere Vorschläge ausgearbeitet und zur Prüfung geschickt. Sie betreffen in erster Linie Maßnahmen für jene unserer Bürger, die aus dem Ausland für die Feiertage anreisen. Es gibt da keine Alternative.

Die Alternative wäre, dass eine große Zahl von Menschen einreist, die nicht wissen, dass sie infiziert sind, diese die Krankheit weiter verbreiten und in Serbien ins Krankenhaus eingeliefert werden. Es kann nicht davon ausgegangen werden, dass Serbien dem standhält. Ein Schließen der Grenzen ist abwegig. Wenn der Staat dies aber in Erwägung zieht, werden wir dem nicht entgegenstehen“, so Kon.

Ob hingegen ein PCR-Test vor der Einreise ausreiche oder Isolation und Quarantäne verpflichtend werden würden, ließ der Epidemiologe offen.

Gesundheitssystem nach wie vor vor dem Zusammenbruch

Die gegenwärtigen Fallzahlen würden überdies sicherlich sinken, wenn es einen abermaligen vollständigen Lockdown gäbe. Selbst wenn dies ein vorübergehendes Ende des öffentlichen Lebens zur Folge hätte, wie Kon erklärte.

„Es liegt nicht an mir dies zu beurteilen. Unser größtes Problem ist nicht, was bereits passiert ist, sondern was kommen wird. Wir müssen nach vorne schauen. Die Neujahrstage kommen und wir müssen zusehen, ob wir sie mit unseren Maßnahmen irgendwie im Griff behalten. Wenn wir uns so verhalten, als ob nichts passieren würde, werden wir im neuen Jahr eine wahre Explosion erleben“, erklärte der Experte gegenüber der Presse.

Das serbische Gesundheitssystem sei bereits kurz vor dem Kollaps. Er habe jedoch die Hoffnung, dass sich die Serben in der Diaspora dieser Problematik zusehends bewusst seien.

In Bezug auf die im Ausland lebenden Serben sagte er: „Die Leute sind bestrebt, in ihr Heimatland zu kommen, Verwandte und Freunde zu sehen, ihre Batterien wieder „aufzuladen und die Feiertage mit lokalen Traditionen und Bräuchen zu begehen. Aber jetzt sehen sie, dass auch die Regeln für die Weihnachts- und Neujahrstage in den Ländern geändert werden, in denen sie leben.“

Wahrscheinlich auch Verlängerung der Maßnahmen im Inland

Problematisch sehe er zudem, dass viele Bürger in Serbien bereits Reservierungen für Neujahrsfeiern vorgenommen hätten. Dies sei „einfach nicht realistisch“.

Die gegenwärtigen Maßnahmen, etwa dass Restaurants und Cafés nur an Wochentagen und nur bis 17 Uhr geöffnet sind, gelte zwar offiziell nur bis zum 15. Dezember. Es bestehe aber praktisch kein Zweifel, dass diese Regelungen verlängert oder gar verschärft würden.

„In den Ferien wird die Gesamtsituation schwieriger werden, auch weil der Druck auf die Krankenhäuser zunehmen wird. Die Maßnahmen werden so lange in Kraft bleiben, wie es nötig ist. Ich persönlich denke, dass sie sogar strenger sein könnten“, so Kon.

Das genaue Datum der Sitzung des Krisenstabs ist noch nicht bekannt. Presseinformationen nach soll dieser aber bis zum Ende der Woche zusammenkommen.

Könnte tatsächlich vor den Feiertagen der Reiseverkehr nach Serbien erschwert werden? Für wie realistisch haltet Ihr so ein Szenario? Schreibt uns Eure Meinungen in die Kommentare.

Quelle: novosti.rs

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