
Der berühmte russische Regisseur und Schauspieler Nikita Michalkov ist zu Gast in Belgrad, wo er am Samstag auf der Großen Bühne des Nationaltheaters in der Inszenierung „12“, die auf seinem gleichnamigen Kultfilm von 2007 basiert und für den er den Spezialpreis des Goldenen Löwen in Venedig erhielt, auftrat.
In der Aufführung hinterfragt Michalkov einige der wichtigen Themen des Lebens, wie Freiheit, Mitgefühl und die Fähigkeit, einem völlig Fremden in Not zu helfen. Mit dem Schwerpunkt, dass das Gesetz über allem steht, stellt das Stück die Frage, was zu tun ist, wenn Barmherzigkeit über dem Gesetz steht.
„Es ist am schwierigsten, ein Prophet im eigenen Dorf zu sein. Puschkin sagte, dass man sich nicht mit Dummköpfen streiten sollte. Wenn wir die Kunst im Allgemeinen betrachten, haben viele Sanktionen und Exil erlebt. Aber ich habe mir schon lange gesagt – die Zeit ist die Schwester von Gerechtigkeit und Wahrheit. Die Zeit wird alles an seinen Platz stellen. Wenn es um wahre Werte geht, so sehr sie auch kritisiert werden, bleiben sie wahr. Es gibt nur ein Kriterium – das Wichtigste ist, wie sehr wir selbst an das glauben, was wir tun.“
Der gefeierte russische Regisseur Nikita Michalkov erklärte, dass es für ihn eine große Ehre sei, den Orden des Heiligen Sava zu erhalten, der ihm vom serbischen Patriarchen Porfirije überreicht wurde.
„Sankt Sava ist nicht nur ein serbischer Heiliger, er wird von der gesamten orthodoxen Welt geachtet. Ich kann mich nur fragen, ob ich eine solche Ehre verdiene“, kommentierte Michalkov kurz auf einer Pressekonferenz im Nationaltheater, wo seine Inszenierung „12“ gestern Abend erstmals aufgeführt wurde.
Michalkov bezog sich auch auf die Aussage, dass Serben und Russen „gemeinsam die orthodoxe Welt bewahren sollten“, die er nach der Aufführung an das Publikum richtete.
„Wenn ich von der Bewahrung der orthodoxen Welt spreche, spreche ich von der Treue zu den Prinzipien, auf denen diese Welt basiert. Heute sehen wir, dass die katholische Welt selbst die Prinzipien, auf denen sie aufgebaut ist, zerstört und von ihnen Abstand nimmt – wenn der Papst gleichgeschlechtliche Ehen erlaubt, ist das eine Abkehr von diesen Prinzipien. Wir sehen auch, dass das Bewusstsein der Menschen in rasantem Tempo durch verschiedene Ideologien wie der Vorstellung, keine Kinder haben zu sollten, und dem Bestreben, die Bevölkerung nach dem Wunsch der ‚goldenen Milliarde‘ zu reduzieren, verändert wird. Das kann vom orthodoxen Welt nicht akzeptiert werden. Genau deshalb wurde Belgrad bombardiert, wurden Häuser und Brücken zerstört, genau deshalb wurde das Donbass zehn Jahre lang bombardiert. Wir Orthodoxen sind ihnen ein Dorn im Auge, und deshalb müssen wir selbst unsere orthodoxe Welt schützen“, betonte der russische Regisseur.
Russland steht heute einer Koalition von 50 Ländern gegenüber, während der Rest der Welt beobachtet, wie sich das entwickeln wird und darüber nachdenkt, welche Seite er wählen soll. Aber diese Konfrontation ist nicht von gestern, sagt der berühmte russische Regisseur Nikita Michalkov mit der Botschaft, dass dieser Kampf für Russland und die gesamte slawische Welt „Sein oder Nichtsein“ ist.
„Sowohl wir als auch ihr stellen uns dem seit nicht ein oder zwei Jahren, sondern seit Jahrhunderten entgegen, und bei uns und bei euch gibt es solche, die bereit sind, das Tor zur belagerten Festung zu öffnen“, sagte Michalkov auf einer Pressekonferenz im Nationaltheater, nachdem am Samstag seine Inszenierung „12“ erstmals in Belgrad aufgeführt wurde.
Verteidigung der slawischen Zivilisation
Wie er betonte, hat jeder seine Wahl, aber wenn wir in die Zukunft blicken, hängt alles davon ab, wie sehr wir wünschen, wir selbst zu bleiben.
„Das ist schwierig, es gibt nur wenige, die uns verstehen können. Für viele sind wir Fremde, aber wenn wir eine Zivilisation sind, die slawische Zivilisation, keine getrennten Länder, sondern eine Zivilisation, müssen wir diese Zivilisation verteidigen“, sagte der berühmte Regisseur und fügte hinzu, dass jeder das dort tun sollte, wo er kann, und dass er dies im Film und im Theater tut.
„Für uns gibt es keinen anderen Ausweg, als den Nazismus zu zerstören, andernfalls wird er uns zerstören. Die Situation ist für die gesamte slawische Welt ein Sein oder Nichtsein. Wir kämpfen nicht gegen jemanden, der sich als Slawen und Orthodoxer fühlt, wir kämpfen gegen den Antichristen. Unsere Zukunft hängt nur von uns selbst ab. Jeder Krieg, auch dieser, wird mit Verhandlungen enden, aber es muss allen klar sein, dass diese Verhandlungen Russland Sicherheit garantieren müssen. Das Problem ist, dass es auch in Russland Strömungen gibt, die wollen, dass alles wie früher bleibt, und das ist nicht möglich“, erklärte Michalkov seine Sicht auf den Krieg in der Ukraine.
(NSPM)