Patriarch Porfirije sendet Friedensbotschaft von Gračanica

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Zum diesjährigen Vidovdan besuchte der Patriarch der Serbisch-Orthodoxen Kirche, Porfirije, das Kloster von Gračanica besucht. Neben einem Gottesdienst hielt er auch eine ergreifende Ansprache zum heutigen Tag zum Gedenken an die gefallenen Helden der berühmten Schlacht auf dem Amselfeld.

Er machte klar, dass Kosovo und Metochien die Heimat der Serben sei. „Auf diesem Boden sind wir für Christus geboren worden und haben vieles gewonnen, was andere entweder nicht verstehen können oder nicht verstehen wollen“, so der Patriarch.

Dies war sicherlich nicht nur an die im Kosovo stehenden ausländischen Truppen, sondern auch an das Separatistenregime von Albin Kurti gerichtet.

„Unsere Vor- und Nachnamen heißen Gračanica, heißen Dečani, heißen Peć, Sv. Trojica, Devič, Bogorodica, Ljeviška, Kosovo und Metochien. Unser Name und unser Vorname ist die orthodoxe Kirche“, gemahnte er die Gläubigen.

Er betonte weiter die Bedeutung der greifbaren serbischen Geschichte im Kosovo. Dieses sei aber nicht einfach nur ein Weltkulturerbe, denn „die Welt kann nicht existieren, wenn sie nicht irgendwo entstanden ist und ihren Namen erhalten hat.“

Die Kirchen und Klöster bezeichnete er als Perlen des Weltkulturerbes. „Aber zuallererst ist es das Erbe unserer Väter, unser Erbe, das Erbe der orthodoxen Serben. Dies sollte niemandem etwas ausmachen. Jeder hat sein Erbe, jeder hat seine Kultur und jeder betet auf irgendeine Weise zu Gott. Wir orthodoxen Serben beten zum christlich-orthodoxen Christus, den Gekreuzigten und Auferstandenen“, sprach der Patriarch.

Jede Nation habe von Gott unterschiedliche Gaben erhalten. Im Falle der Serben waren es diese.

In einem serbischen Kosovo in Vielfalt zusammenleben

Er betonte jedoch, dass diese Vielzahl an Gaben auf der Welt nur allzu oft Anlässe für Konflikte, Missverständnisse oder Vertreibungen gebe.

„Tatsächlich sind Unterschiede jedoch wie Geschenke. Und das Wort Geschenk bedeutet, dass wir es erhalten haben, um es zu mehren, um uns zu erlösen und uns anderen zu öffnen und hinzugeben“, so Porfirije.

Er erklärte, dass die Serbisch-Orthodoxe Kirche die Auffassung vertrete, dass sie die Albaner als Brüder betrachte.

„Ich bin mir absolut sicher, dass wir uns nicht nur verständigen, sondern auch zusammen leben, wachsen und gedeihen können. Lasst uns Frieden und Gemeinschaft nicht von jenen lehren, welche die Zwietracht unter den Menschen säen und nur ihre eigenen irdischen Interessen im Sinne haben, welche uns fremd sind“, sprach Porfirije zu den Gläubigen.

Dabei brachte er auch ein interessantes Bild in seiner Ansprache, um die Bedeutung dieses heiligen Ortes zu verdeutlichen.

„Gračanica ist unser Auge, Gračanica ist unser Ohr und unser Herz. Dafür hat sich Knez Lazar am Vidovdan entschieden. Er wählte, meine Brüder und Schwestern, den Glauben. Den Glauben an Christus. Er wählte nicht das sichere Abendmahl. Das bedeutet freilich nicht, dass die Abendspeise keinen Wert habe, dass wir sie nicht brauchten oder dass wir uns nicht um sie kümmern sollten. Oder dass wir nicht für das gemeinsame Abendmahl die Tische der Liebe für einander zu bereitstellen sollten.

Aber das Abendmahl ohne Glaube, also ohne all das, was wir sind und was wir an der Welt haben und diese an uns, ohne den Glauben an Christus, wird es nur zu einer leeren Hülle, zu einem sinn- und geistlosen Gespenst.“

Kosovo bleibt das Herz der Serben

Er schloss mit den Worten: „Knez Lazar hat sich für Gračanica entschieden. Er hat sich entschieden, das Auge, das Ohr und das Herz zu behalten. Und wenn sie uns deshalb sagen, dass wir Gračanica und Kosovo und Metochien aufgeben sollten… Nun, meine Herren, würden Sie diesen Leuten erlauben, Ihnen Ihre Augen herauszunehmen, Ihre Ohren abzuschneiden oder gar Ihr Herz zu brechen? Wir wissen, dass dem nicht so ist. Das ist der Kampf für die grundlegende Freiheit!“

Patriarch Porfirije sprach also in seiner Botschaft gleich mehrere Themen an. Kosovo ist für die Kirche und für alle Serben die Wiege ihres Seins. Dies bedeutet aber nicht, dass jene abgelehnt werden, welche mit uns dort leben. Frieden sei möglich, aber ein Verlust dieser heiligen Gebiete wäre eine Verstümmelung der serbischen Seele.

Dass das oberste Kirchenhaupt eine starke Friedensbotschaft an einem Tag wie dem Vidovdan verkündet, muss und darf auch nicht als Selbstverständlichkeit gesehen werden. Denn schließlich begann an diesem Tag im Jahre 1389 nicht nur ihre jahrhundertelanger Leidensweg sondern auch der ihrer Gläubigen.

Ob seine Friedensbotschaft und seine Handreichung jedoch auch bei jenen in Priština, Brüssel oder Washington ankommen, die sie hören sollten, bleibt ungewiss.

Wie denkt Ihr über Porfirijes Botschaft? Schreibt uns Eure Meinungen in die Kommentare.

Quelle: politika.rs

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