Pseudokritik an „Dara iz Jasenovca“ hat politische Intention

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Der neue Film von Predrag Antonijević, „Dara iz Jasenovca“, muss sich im Ausland massiver Kritik gegenüber sehen. Dabei ist dieser bisher nicht einmal veröffentlicht worden. Außerdem sollte man darauf achten, aus welcher Ecke die Kritik kommt.

Denn der Film, der das Schicksal der vor allem serbischen Opfer im Konzentrationslager Jasenovac als Thema hat, wird gerade in den USA und in Kroatien negativ bewertet.

Zudem ist der Film in Amerika noch nicht einmal offiziell angelaufen, da der Starttermin auf den 5. Februar gelegt wurde.

Viele amerikanische Webseiten und Zeitschriften sind sich jedoch einig, dass der Film schlecht sei. Insbesondere der Filmkritiker von „Variety“, Jay Weissberg, sorgte mit seinen Aussagen für eine regelrechte Explosion in den sozialen Netzwerken, inklusive sogenannter Shitstorms und Manipulationen der Filmbewertungsseite IMDB.

Es geht um viel mehr als um Filmkunst

Warum? Weissberg behauptet, der Film sei nichts weiter als ein Machwerk serbischer Nationalisten.

Dabei leugnet er nicht einmal die in Jasenovac begangenen Verbrechen. Er sieht sie vielmehr nur als Vorwand, um angeblich antikroatische und antikatholische Propaganda zu streuen.

Dass man dies bei einem solchen Thema naturgemäß in Kroatien ähnlich sieht, dürfte niemanden ernstlich verwundern. Wenn allerdings ausländische Filmkritiker auf diesen Zug aufspringen oder sogar bei solchen Dingen zusätzlich Öl ins Feuer gießen, ist dies mehr als peinlich. Es ist ein Skandal. Zumal der Film auch Serbiens Beitrag für die nächste Oscarverleihung ist.

Denn mit dieser Dimension wird der Skandal umso größer und ist längst über die sozialen Medien hinausgewachsen. Sogar der serbische Innenminister und der Minister für Kultur und Information haben sich inzwischen zu Wort gemeldet, um die harsche Kritik Weissbergs zurückzuweisen. Ersterer sagte, bei Weissberg handele es sich um „einen bösen und verachtenswerten Mann“, der zweite bewertete die Kritik als einen Versuch den Film zu diskreditieren.

„Die völlig unangemessenen, unbegründeten und unwahren politischen Einschätzungen und Anschuldigungen stellen keine Kriitik des Films dar, sondern sind ein Versuch, das Recht der Serben in Frage zu stellen, über Jasenovac als Ort des Leidens für das serbische Volk zu reden“

Tatsächlich hat sich zudem noch herausgestellt, dass Weissberg anscheinend öffentliche Kurse für junge kroatische Filmkritiker gibt. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Das Publikum soll sich selbst eine Meinung bilden

Dem Regisseur Antonijević ist es offensichtlich zu billig, sich auf das Niveau seiner Kritiker herabzulassen, geschweige denn abseits einiger Entgegnungen darauf einzugehen. Stattdessen kündigte bereits die Verleihfirma des Films für den US-amerikanischen Markt an, eine halbstündige Dokumentation über Jasenovac auf „Apple Trailers“ zu veröffentlichen. Mit diesem neuen Millionenpublik dürfte der Skandal um Weissberg endgültig erledigt sein.

Am besten ist es aber, wenn sich die Zuschauerinnen und Zuschauer ein eigenes Bild vom Film machen. Diese Möglichkeit hatten bisher nur wenige Leute, wird der Film doch selbst in Serbien erst am 22. April zu sehen sein. Es gab bisher lediglich eine kleine Vorpremiere in Gračanica.

Zur Ehrenrettung der US-amerikanischen Filmkritiker muss man hinzufügen, dass auch viele von ihnen dies genauso sehen. Serbische Filmkritiker haben sich ebenfalls bisher aus diesem einfachen Grund noch nicht zu „Dara“ geäußert. Der Film war schließlich noch praktisch nirgendwo zu sehen.

Werdet Ihr Euch den Film anschauen? Schreibt Eure Meinungen in die Kommentare.

Quelle: politika.rs

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