„Die Entscheidung des Gerichts in Frankreich, Ramush Haradinaj nicht auszuliefern ist eine Schande, ein Skandal, gesetzeswidrig und ungerecht“, erklärte Premier Aleksandar Vucic. Er kündigte an, dass der serbische Botschafter in Paris zu Konsultationen vorgeladen wird, wie auch, dass man Frankreich eine Protestnote senden wird.
Er sagte, man habe nicht geplant, die diplomatischen Beziehungen mit Frankreich abzubrechen, dass es aber klar ist, dass diese Entscheidung nicht zur Verbesserung der Beziehungen führt. „Ich möchte die Stabilität Serbiens mit keinen voreiligen Schritten gefährden“, sagte der Premier.
Präsident Tomislav Nikolic sandte einen Brief an seinen französischen Amtskollegen Francois Hollande, in welchem er hervorhob, die Entscheidung des französischen Gerichts sei politisch, und sie habe noch mehr die Überzeugung gestärkt, dass es für serbische Opfer keine Gerechtigkeit gibt.
Er betonte, dass Serbien im Einklang mit allen geltenden Prozeduren Beweise zugestellt hatte, welche die Schuld Haradinajs eindeutig beweisen, eines Verbrechers, der vielen serbischen Familien für immer Trauer gebracht habe.
Der Präsident schrieb, dass keine Erklärung beweisen kann, dass diese Entscheidung nicht politisch ist, und dass dies zeigt, dass man Serben töten darf, ohne bestraft zu werden.
Der Präsident der Republika Srpska Milorad Dodik hat erklärt, dass die Freilassung von Haradinaj inakzeptabel ist, und dass man sieht, dass es da weder Recht, noch Gerechtigkeit gebe. „Man kann gar nicht von Neutralität sprechen. Dies ist ein trauriger Tag, aber Serben sind schon leider solche Schläge gewohnt“, sagte er.
Auch der russische Außenminister Sergej Lawrow hat erklärt, dass die Entscheidung des französischen Gerichts politisiert ist, und dass sie von den doppelten Standards in Paris zeugt.
„Lawrow hat betont, dass er die Sorgen Serbiens in diesem Fall teilt, und dass man glaubt, dass Politiker im Kosovo, die in Verbrechen eingemischt sind, bestraft werden müssen“, heißt es aus der Regierung Serbiens.
Serbische Bürger haben gestern in Kosovska Mitrovica haben einen friedlichen Protest wegen der Freilassung von Haradinaj abgehalten. Sie trugen Transparente mit Aufschriften wie „Haradinaj Verbrecher“, „Serbien Russland“ und „UCK Terroristen“.
Unter den Demonstranten waren auch Bürger anderer Städte im Norden des Kosovo, wie auch Vertreter der Kommunalbehörden.
Quelle: RTS