Riesiges Kokainlager in Montenegro führt zur Mafia

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Ein gewaltiger Kokainfund deckt mögliche Verbindungen zwischen dem organisierten Verbrechen und Staatsbediensteten in Montenegro auf.

In einem Privathangar konnte die montenegrinische Polizei am vergangenen Freitag über eine Tonne Kokain sicherstellen. Das Drogenlager mit einem Gesamtwert von schätzungsweise 100 Millionen Euro war mit einer Ladung Südfrüchte in das kleine Balkanland gebracht worden.

Verantwortlich für diesen riesigen „Import sind Marina Kristović und ihr Vater Budimir, besser bekannt als Budo Banana. Der Spitzname kommt nicht von ungefähr, wenn man an den Drogenschmuggel denkt.

Jetzt packen die beiden allmählich aus und die zuständigen Beamten sind schon auf der nächsten Spur. Denn die Kristovićs haben anscheinend nicht nur Kontakte zum Škaljari-Clan, sondern auch zu montenegrinischen Geschäftsleuten und sogar zur Staatsanwaltschaft.

Ein pikantes Detail: Zuerst wurden die beiden Tatverdächtigen zudem auf freien Fuß gesetzt, da beide versichert hatten, nichts mit dem Fund zwischen ihren Südfrüchten zu tun zu haben. Ein Richter widersprach dem aber. Beide sind fürs Erste für dreißig inhaftiert.

Verwandt mit der Mafia

Die Verbindungen zur Mafia liegen übrigens auch aufgrund der Verwandtschaft der beiden nahe. Budo Banane ist anscheinend der Onkel von Igor Krstović, einem bekannten Mitglied des Škaljari-Clans. Es kann zwar niemand etwas für seine Familie, aber der Verdacht liegt schon mehr als nahe. Auch kann man wohl zurecht daran zweifeln, dass zwischen importierten Bananen einfach so eine Tonne Kokain auftaucht.

Igor Krstović war übrigens erst Anfang dieses Jahres in den montenegrinischen Medien. Damals wäre er beinahe einem Mordanschlag des Kavač-Clans zum Opfer gefallen. In dem Ort Balijače bei Podgorica schossen Unbekannte mehr als zwanzig Kugeln auf ihn. Krstović, der nur gut hundert Meter von seinem Wohnhaus in einem Mercedes saß, wurde in Brust, Bauch und Oberschenkel getroffen.

Nur wenige Tage zuvor hatte der Kavač-Clan andere prominente Mitglieder des Škaljari, Igor Dedović und Jovan Vukotić, in Athen ermordet.

Coup gelang nur mit internationaler Polizeiarbeit

Dass den Behörden Marina und Budimir Krstović überhaupt ins Netz gingen, war im Übrigen zu einem großen Teil ausländischen Sicherheitsdiensten und Polizeibehörden zu verdanken, welche den Montenegrinern wichtige Informationen gaben.

So genehmigte die ecuadorianische Polizei die Abfertigung des Schiffes. Drogen fanden die Beamten dort an Bord keine. Da die Überfahrt offiziell genehmigt worden war, wiegten sich die Kriminellen daher in Sicherheit.

Derweil koordinierte die US-amerikanische Anti-Drogenbehörde DEA den gesamten Einsatz und überwachte lückenlos die Weiterfahrt. Wie genau, das Kokain an Bord gelangte ist derweil aber noch nicht der Öffentlichkeit bekannt. Entweder brachten es die Kriminellen auf See auf das Schiff und versteckten es zwischen den Bananen oder es gelangte bei einer Umladung in Panama an Bord.

Bei dem Drogenfund handelt es sich um den bisher größten seiner Art in Montenegro.

Werden die Behörden den Drogenschmuggel in Montenegro langfristig zum Erliegen bringen? Wie steht Ihr überhaupt zur Drogenpolitik? Schreibt uns Eure Meinungen in die Kommentare.

Quelle: mondo.rs

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