Serbien bereitet digitale Corona-Impfbescheinigungen vor

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Reisen ins Ausland, insbesondere in die EU, gestalten sich nach wie vor schwierig für serbische Bürgerinnen und Bürger. So bedarf es bei einer Fahrt nach Deutschland immer noch eines aktuellen PCR-Tests und einer anschließenden Quarantäne.

Freilich unter der Voraussetzung, dass die je nach Route und Transportmittel mehr schlecht als recht funktionierenden Coronakontrollen an der deutschen Grenze überhaupt greifen. Und vorausgesetzt, dass der zuständige deutsche Beamte das Dokument akzeptiert.

Der serbische Staat bereitet sich aber auch schon auf die nahe Zukunft vor, wenn der Reiseverkehr wieder massiv steigen und Impfnachweise vorgelegt werden müssen. Denn die große Freizügigkeit in Europa bleibt natürlich massiv erschwert, wenn man sich immer wieder testen und gegebenenfalls in Quarantäne begeben muss.

Ein digitaler Impfpass, als Nachweis dass vom Reisenden kein Risiko ausgeht, brächte daher eine große Erleichterung.

Tatsächlich laufen bereits Verhandlungen mit dem griechischen Ministerium für Tourismus. Das Ziel dieser Gespräche ist eine gegenseitige Anerkennung der digitalen Impfbescheinigungen. Der anstehende Griechenlandurlaub wäre somit schon einmal gerettet.

Keine digitaler Reisepass durch die Hintertür

Tatjana Matić, die Ministerin des serbischen Ministeriums für Handel, Tourismus und Telekommunikation, betont bei dem Vorhaben, dass die digitalen Impfnachweise in keiner Weise in Richtung eines digitalen Reisepasses oder gar eines Ausweises gehen sollen.

„Es ist eine vollständig andere Art von Dokument. Die EU hat so etwas abgelehnt, weil Corona-Pässe auch die Passnummer und andere Daten enthalten würden, die da nicht hingehörten. Das digitale Dokument wird deshalb nur die Informationen enthalten, wann Sie geimpft wurden, einen PCR-Test gemacht haben und ob dieser negativ war.“

Bereits in einer Woche will die Europäische Union genaue Vorgaben über das Erscheinungsbild und die Art der Ausstellung bekanntgeben.

Die Daten kommen vom jeweiligen Gesundheitssystem, dass die Impfbescheinigung ausstellt. Wenn es sich um eine frühere Erkrankung handelt, müssen die entsprechenden Daten importiert werden“, erklärte die Ministerin.

Serbien selbst hat bereits einiges in dieser Hinsicht vorbereitet. Auch zeigen sich neben Griechenland auch schon Länder wie Israel und Slowenien an den digitalen Dokumenten interessiert.

Eine der Optionen wäre zudem, dass die Daten in Form einer App für das Smartphone vorliegen und dann leicht auslesbar sein sollen. Dass der griechische Tourismusminister zudem einen Besuch für Ende März angekündigt hat, deutet Matić als positives Zeichen. Denn in Griechenland bereite man sich bereits auf die Sommersaison vor und zähle dementsprechend auf die Touristen aus Serbien.

Alles hängt von den Impfungen ab

Die Ministerin betonte aber nochmals, wie wichtig die Impfungen für eine Normalisierung des Reiseverkehrs seien.

„Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass all unsere Bürger verstehen, dass der Schlüssel zum Reisen und für die Freizügigkeit in einer möglichst schnellen und massenweisen Impfung liegt. Der Fakt, dass Serbien jetzt schon europaweit an der Spitze der Impfungen steht, gibt uns eine gute Verhandlungsposition, welche es uns ermöglicht, die Reisebedingungen vorzugeben. Aber das allein reicht nicht aus. Die Massenimpfungen müssen unbedingt fortgesetzt werden“, so Matić.

Lediglich bei Reisen in die Türkei bräuchte man in Zukunft wohl nicht einmal einen PCR-Test, wie die Ministerin ergänzte.

Was haltet Ihr von den digitalen Impfdokumenten? Plant Ihr schon Eure Sommerurlaube? Schreibt es uns in die Kommentare.

Quelle: politika.rs

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