So verhalf Tijana aus Serbien einem Jamaikaner zu Gold in Olympia

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Es ist eine dieser Geschichten, die schon fast zu märchenhaft klingen, um wahr zu sein. Und doch hat sie sich bei den Olympischen Spielen in Tokio so zugetragen.

Der jamaikanische Läufer Hansle Parchment sollte vom Olympischen Dorf zum Sprint über 110 m antreten. Die Strecke zum Stadion ist gleichwohl zu weit, als dass die Sportler sie zu Fuß zurücklegen konnten. Deshalb gab es normalerweise einen Shuttlebus.

Parchment hatte aber großes Pech. Denn er stieg in den falschen ein. Als er wieder ausstieg, stand er nicht vor dem Stadion, sondern vor dem Olympia-Schwimmbad. Und das ausgerechnet am Tag des wichtigsten Wettkampfs seines Lebens!

Er rief die Veranstalter an, schilderte seine missliche Lage. Aber das einzige, was ihm geraten wurde war, wieder mit demselben Bus zurückzufahren und im Olympischen Dorf auf den nächsten Bus Richtung Stadion zu warten. Damit hätte er sich seine Teilnahme jedoch erledigt gehabt.

Parchment war verzweifelt. Geld hatte er natürlich auch nicht dabei. Wer geht schon zu einem olympischen Wettkampf mit einem Portemonnaie in der Hosentasche?

Doch er hatte Glück. Denn in der Nähe sah ihn Tijana Stojković. Die 25-Jährige arbeitete als freiwillige Helferin bei den Spielen in Tokio. Parchment machte einen so verzweifelten Eindruck, dass sie ihn ansprach und sich von ihm seine Geschichte erzählen ließ. Dann fasste sie sich ein Herz und gab ihm Geld für ein Taxi.

Parchment konnte sein Glück über diese Hilfe nicht fassen. Er sprang in ein Taxi und fuhr zum Stadion. Als er dort ankam, war es wortwörtlich 5 vor 12 für ihn. Aber die Zeit reichte noch aus, um teilzunehmen.

Und tatsächlich schaffte Parchment das, was ihm ohne Tijana sicher verwehrt geblieben wäre. Er gewann olympisches Gold.

Bei der Übergabe der Medaillen weinte Parchment vor Glück und Freude. Denn er wusste, wem er diesen großartigen Sieg zu verdanken hatte. Deshalb vergaß er auch seine neugewonnene Freundin nicht.

Nach der Siegerehrung suchte er nach Tijana. Als er sie fand, gab er seine „guten Samariterin“ natürlich als erstes das Geld zurück. Dann schenkte er ihr ein T-Shirt von seinem Team. Natürlich gab es auch es auch Fotos. De Medaille hätte er immerhin ohne sie niemals bekommen. Das sagte er ihr auch überglücklich.

Damit hätte die Geschichte bereits vorbei sein können. Ende gut, alles gut, wie man so sagt. Nachdem Parchment jedoch seine Geschichte im Internet erzählt hatte, begann sie sich wie ein Lauffeuer in seiner Heimat Jamaika zu verbreiten. Damit hatte Tijana sicherlich nicht gerechnet.

Ganz Jamaika feierte sie quasi als Volksheldin. Sogar der Premierminister des Inselstaats, Andrew Holnes, veröffentlichte ein Video, in welchem er Tijana mit bewegenden Worten für ihre gute Tat von ganzem Herzen dankte. Zudem lud er sie nach Jamaika ein, als offiziellen Gast der jamaikanischen Regierung.

Ob und wann sie ihre Reise in die Heimat ihres neuen Freundes antritt, ist noch nicht bekannt. Dass sie fahren wird, ist hingegen so gut wie sicher. Denn Tijana wird sich natürlich riesig über diese Ehrung gefreut haben. Auf Instagram schrieb sie allein schon über ihre neues T-Shirt und die vielen Lob- und Danksagungen an sie:

„Danke Euch allen! Das ist ein Geschenk vom lieben Hansle und es passt fantastisch zu mir. Danke Dir! Ich danke Euch allen für die Nachrichten und kann Euch gar nicht genug danken.“

Dies ist sicherlich eine der schönsten und rührendsten Geschichten der gesamten Spiele von Tokio. Und wer weiß. Vielleicht ist es auch der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

Wie findet Ihr die Geschichte? Schreibt uns Eure Meinungen und Glückwünsche an die beiden in die Kommentare.

Quelle: mondo.rs

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