Spähen bosnische Geheimdienste Führungen in Kroatien und Serbien aus?

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Geheimdienste in Bosnien-Herzegowina sind angewiesen worden, Vertreter der Führung Serbiens abzuhören. Das behauptete der Präsident der Republika Srpska, Milorad Dodik, in einem Interview des kroatischen Nachrichtenportals „Vecernji list“. Dabei äußerte er die Überzeugung, dass auch die kroatische Führung ausgespäht wird.
 
Bosnien-Herzegowina sei ein Protektorat des Westens, sagte Andrija Savic, ehemaliger Chef der serbischen Agentur für Informationssicherheit, in einem Sputnik-Interview. „Eben deshalb wäre der Wunsch nun ganz natürlich, alles zu kontrollieren. Sarajevo ist für Kontakte zwischen der Republika Srpska und Serbien interessiert und will ständig am Ball bleiben. Daher wurde der bosnische Sicherheitsdienst eingeschaltet.“
 
„Da dabei auch Kroatien erwähnt wird, nimmt der ganze Deal ganz neue Dimensionen an, weil Kroatien ein NATO- und EU-Mitglied ist. Und Serbien ist als ein Staat interessant, der eine dominierende Stelle auf dem Westbalkan hat und enge Verbindungen zur Republika Srpska unterhält“, sagte der Experte.
 
Savic zufolge ist die Tatsache besorgniserregend, dass die Geheimdienste Bosnien-Herzegowinas in engen Beziehungen mit der Landesführung stehen, die ihrerseits feste finanzielle und religiöse Kontakte zu Ankara, Teheran und Riad unterhält. „Ins Land werden gewaltige Geldsummen aus Saudi-Arabien gepumpt. Zuvor waren dort auch iranische Geheimdienste überaus aktiv gewesen“, sagte er.
 
Sicherheitsexperte Bozidar Spasic wies auf die Tatsache hin, dass bosnische Geheimdienste nicht ausreichend genug Kapazitäten haben, um alle Gespräche in Belgrad oder Zagreb abzuhören. „Ihre Abhörzentren können höchstens 300 Personen ausspähen. Möglicherweise nehmen die Bosniaken dabei Dienste der Türkei oder anderer Länder in Anspruch, deren Agenten in Bosnien aktiv sind.“
 
„Nicht ausgeschlossen ist, dass sie auch von US-amerikanischen Abhörzentren in Bosnien mit Daten beliefert werden. Da erhebt sich die Frage: Wer nutzt die gewonnenen Informationen – der Chef der bosnischen Muslime, Bakir Izetbegovic, die Regierung von Bosnien-Herzegowina oder irgendeine dritte Seite?“
 
Spasic zufolge sind sich die serbischen Geheimdienste über die Aktivitäten bosnischer „Kollegen“ im Klaren.
 
Quelle: Sputniknews

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