Sputnik: Belgrad bittet Russland, Prištinas Interpol-Beitritt zu verhindern

0
1677

Serbien hat Russland gebeten, das Kosovo in die internationale kriminalpolizeiliche Organisation Interpol nicht zuzulassen. Ein entsprechendes Schreiben überreichte Serbiens Verteidigungsminister Alexander Vulin am Dienstag dem russischen Botschafter Alexander Tschepurin.

„Minister Vulin hat Tschepurin für Russlands prinzipielle Position in Bezug auf die Beziehungen zum Kosovo und Metochien gedankt und darum gebeten, von Russlands Seite her nach wie vor alles nur Mögliche zu tun, um die Aufnahme des Kosovo in die Interpol zu verhindern“, heißt es in der Mitteilung des serbischen Verteidigungsministeriums.

Das Gespräch zwischen Vulin und Tschepurin erfolgte im Rahmen eines zweitägigen Besuchs des serbischen Verteidigungsministers in Moskau, wo er unter anderem seinen russischen Amtskollegen Sergej Schoigu traf und der Schließung der „Internationalen Armeespiele 2017“ beiwohnte. Serbien war an dem im Rahmen dieser Spiele durchgeführten Wettbewerb „Panzerbiathlon“ beteiligt.
Zuvor hatte der Innenminister des Kosovo, Skender Hyseni, gesagt, dass das Beitrittsgesuch von Priština bei der Interpol in die Erörterung aufgenommen worden sei und auf der Arbeitstagesordnung stünde.

Die Interpol-Generalversammlung ist für den 26. bis 29. September in Peking anberaumt.

Im Februar hatte Kosovo-Präsident Hashim Thaçi mitgeteilt, dass die selbstproklamierte Republik im Jahr 2017 ihre Beitrittsgesuche bei solch bedeutsamen internationalen Organisationen wie UNESCO, Europarat und Interpol einreichen wolle.

Ein Treffen zwischen Thaçi und Interpol-Präsident Jürgen Stock hatte am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz stattgefunden.
Thaçi soll von Stock gefordert haben, die Haftbefehle gegen die Kosovo-Albaner wegen ihrer Kriegsverbrechen außer Kraft zu setzen, da diese „politisch motiviert“ seien.

Zudem kommt das Kosovo laut seinem Präsidenten allen Bedingungen für den Beitritt zur Interpol strikt nach. „Das Kosovo und die Interpol brauchen einander“, so Thaçi.

Die albanischen Kosovo-Behörden hatten am 17. Februar 2008 mit Unterstützung der USA und etlicher EU-Länder die Unabhängigkeit der südserbischen Provinz Kosovo von Belgrad proklamiert. Bisher erkennen unter anderem Serbien, Syrien, Russland, China, Israel, der Iran und Spanien das Kosovo als Staatsgebilde nicht an.

 

Quelle: Sputnik News

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein