Tageszeitung: Trumps und Putins Deals könnten den Balkan treffen!

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„Trumps mögliche Deals mit Russland könnten die fragile Sicherheitsarchitektur des Balkan treffen. Und Europa ist darauf nicht vorbereitet“, schreibt die in Berlin erscheinende Tageszeitung. „Die von Trump angekündigten Deals mit Russland könnten bald auch den Balkan betreffen. Tatsache ist, dass die seit den Jugoslawienkriegen von Nato und EU garantierte Sicherheitslage in der Region instabiler geworden ist“, heißt es. „Die russische Politik versucht seit Jahren, ihren Einfluss auf die nationalistisch-orthodoxen Bevölkerungen des Balkans auszudehnen. Die bisherige Politik des Westens setzte dagegen auf das Versprechen, dass nach Slowenien und Kroatien auch Serbien, Bosnien, Montenegro, Mazedonien, das Kosovo und Albanien auf eine Integration in die Europäische Union hoffen können. Doch die Bindekraft der EU schwindet, ihre Zukunft scheint mit der Politik Trumps unsicherer zu werden“, schreibt die Tageszeitung. Der Autor beschreibt auch den Zwischenfall mit dem Zug auf der Linie Belgrad – Kosovska Mitrovica und betont, dass dies zeige, wie zerbrechlich der Frieden ist. „Fragil ist die Situation auch in Montenegro. Proserbische Kräfte versuchen dort, den Eintritt in die Nato zu verhindern. Der vehemente Widerstand der proserbischen Opposition anlässlich der Volksabstimmung über den Nato-Beitritt im Herbst 2016 war offenbar vom russischen Geheimdienst geleitet und durch russische Geschäftsleute finanziert“, heißt es weiter. Das Blatt schreibt auch über die gefährliche Situation in Bosnien und Herzegowina: „Die im letzten Herbst vom Präsidenten der serbischen Teilrepublik Milorad Dodik durchgeführte Volksabstimmung für die Einführung eines Nationalfeiertages zur Gründung der Republika Srpska wurde in ihrer Tragweite von Brüssel und Berlin unterschätzt.“ Am Ende wird erinnert, dass die Obama-Administration am 19. Januar Sanktionen gegen Dodik eingeführt hat. „Doch wie bisher zögern die EU-Staaten, die serbische Seite in Bosnien und Herzegowina in die Schranken zu weisen. Dodik hofft nun sogar, dass die Trump-Adminis­tration die Sanktionen gegen ihn aufhebt“, heißt es.

Quelle: TAZ/RTS

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