Trotz Corona: Jubel auf den Straßen von Nikšić und Podgorica

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Trotz Ausgangssperre feierten gestern Abend die Bürger Montenegros auf den Straßen von Nikšić und Podgorica.

Denn bei den Kommunalwahlen in der zweitgrößten Stadt des Landes konnten sich zwar die Sozialisten von Milo Đukanović als größte Partei halten, allerdings fuhren die in der Stadt bisher in der Opposition stehende Demokratische Front sowie die Partei „Für die Zukunft von Nikšić“ überragende Wahlergebnisse ein. Beiden zusammen dürfte es nun gelingen, die Sozialisten in der Stadt abzulösen.

Der Kandidat von „Für die Zukunft von Nikšić“, Marko Kovačević, sagte bereits nach den ersten Hochrechnungen: „Dies ist der größte Erfolg, den wir bisher erzielt haben. Unsere Koalition ist das Schwungrad des großen Wandels, der in Nikšić begonnen hat.“

Auch Andrija Mandić von der Demokratischen Front konnte seinen Jubel nicht verbergen. „Milo Đukanović wurde in Nikšić nach zwanzig Jahren an der Macht besiegt.“

In der Stadt selbst gab es Autokorsos und Hupkonzerte. Viele Bürgerinnen und Bürger ließen ihrer Begeisterung über das vorläufige Wahlergebnis freien Lauf. Auf den Straßen wurden Lieder über Kosovo gesungen, Fahnen geschwenkt und Feuerwerk entzündet.

Die Polizei schritt nicht ein, verstärkte aber ihre Präsenz in der Innenstadt. Eigentlich gilt in Montenegro ab 21 Uhr eine Ausgangssperre, aber offensichtlich hatten die Beamten die Order bekommen, dem Treiben keinen Einhalt zu gebieten. Die feierten Menschen wurden, allerdings ohne nennenswerten Erfolg, darauf hingewiesen, sich zumindest an die Maskenpflicht und die Abstandsregeln zu halten.

Ebenfalls Jubel in Podgorica

Auch in Montenegros Hauptstadt Podgorica gab es ähnliche Bilder des Jubels. Auch hier jubelten die Menschen, sangen Lieder und entzündeten Pyrotechnik. Leider hielt sich ebenfalls niemand an die beschlossenen Hygienemaßnahmen. Da nützten nicht einmal die Bitten der Wahlsieger an die Wähler, wieder nach Hause zu gehen.

Die Sozialisten geben sich weiterhin selbst siegesbewusst. Da sie mit 41 Prozent die meisten Stimmen auf sich vereinigen konnten, beanspruchen sie auch den Wahlsieg für sich. Da die Oppositionsparteien sich jedoch bereits zuvor auf Bündnisse verständigt hatten, dürfte dies ein frommer Wunsch bleiben.

Ist mit den Wahlen in Nikšić die Ära Đukanović endgültig beendet? Sind die letzten Wahlen tatsächlich ein Bekenntnis zu den Oppositionsparteien oder nur ein Auflehnen gegen die Sozialisten? Schreibt uns Eure Meinungen in die Kommentare.

Quelle: politika.rs

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