Vučić fordert sofortigen Abzug kosovarischer Einsatzkräfte

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Nach den schockierenden Aktionen der kosovo-albanischen Führung an der administrativen Grenze, ist jetzt Serbiens Präsident Aleksandar Vučić an die Presse getreten.

Dies geschah nach einer Krisensitzung des Nationalen Sicherheitsrates. Im Namen Serbiens forderte Vučić den sofortigen Abzug aller Truppen und Einsatzkräfte aus dem Norden von Kosovo und Metochien. Weiterhin verlangte er eine schnellstmögliche Antwort und Stellungnahme von Seiten der EU, ob überhaupt ein ernsthaftes Interesse an einem rechtsverbindlichen Abkommen zwischen Belgrad und Priština bestehe.

Seinen Aufruf richtete er zudem an die sogenannte Quinta, bestehend aus Frankreich, Deutschland, Italien, Großbritannien und den USA. Weiterhin forderte er die umgehende Schaffung des Verbandes der serbischen Gemeinden im Kosovo.

Eine friedliche Verhandlungslösugn, wenn möglich

Er betonte auch, dass Serbien weiterhin an einer friedlichen Verhandlungslösung interessiert ist. Allerdings werde sich unser Land nicht zu faulen Kompromissen zwingen lassen. Weiterhin stellte er klar, dass es sich bei dem Dialog nicht um zwei Partner auf Augenhöhe handelt.

„Wir halten Äußerungen für unangemessen, in denen Belgrad und Priština gleichgesetzt werden. Serbien will den Dialog fortsetzen, aber keine Vereinbarungen akzeptieren, welche kriminellen Handlungen entspringen“, so der Präsident.

Man werde bei den Gesprächen im nächsten Monat nach einer Antwort auf die Frage nach den serbischen Gemeinden suchen. „Ein mögliches Schweigen hierzu wird jedoch für uns ein klares Zeichen dafür sein, dass die Vereinbarung hierzu nicht besteht und auch nicht gewollt ist, dass sie dies tut“, bekräftigte Vučić.

Auch einen anderen Fall sprach er in seiner Rede an.

Kosovo und Serbien stehen nicht auf gleicher Stufe

So solle die Europäische Union umgehend Druck auf Priština ausüben, um die verhängte Haftstrafe gegen den Abgeordneten der serbischen Liste, Ivan Todosijević, aufzuheben. Dieser war zu zwei Jahren Haft verurteilt worden, da er sich kritisch zur albanischen Sichtweise zum angeblichen Massaker von Račak geäußert hatte.

„Entweder werden sie dieses Urteil widerrufen oder wir haben gut verstanden, dass Priština einen Freifahrtschein zur Vertreibung von Serben aus dem Kosovo hat. Dann werden wir entsprechend handeln“, so Vučić.

Weiterhin lehne er sämtliche Äußerungen von Seiten der internationalen Gemeinschaft als unangemessen ab, in welchen die Schuld und Verantwortung von Belgrad und Priština in irgendeiner Weise gleichgesetzt werde.

In Anbetracht der neuesten Entwicklungen an der administrativen Grenze zwischen Serbien und Kosovo hat der Nationale Sicherheitsrat weiterhin die Verteidigungsbereitschaft der serbischen Streitkräfte überprüft. Präsident Vučić zeigte sich äußerst zufrieden mit dem Stand der Einsatzbereitschaft sowie der Moral und Motivation der Armeeangehörigen.

Sofern Priština in den genannten Punkten einlenke, wolle man jedoch keine rachsüchtige Haltung einnehmen. Davon würde niemand profitieren. Der serbische Staat müsse jedoch seine Interessen wahren, so der Präsident.

Keine faulen Kompromisse mehr unter Federführung der EU

Sollte auch aus der EU kein klares und positives Statement für die serbischen Anliegen kommen, würde auch eine Fortsetzung des Dialogs keinen Sinn machen. Brüssel sei in der Verantwortung sich zur Zielrichtung der Gespräche zu bekennen.

„Das möchte ich von der Europäischen Union hören. Wir haben die Europäische Union gefragt, ob es das Brüsseler Abkommen gibt oder nicht. Warum sollten wir nach Brüssel kommen, wenn es kein solches Abkommen gibt oder dieses nur für Priština besteht. Jetzt ist es so, dass wenn es ihnen gefällt, wenden sie es an und wenn nicht, dann lassen sie es bleiben“, sagte Vučić.

Doppelmoral und Heuchelei komme für Serbien weiterhin nicht in Frage.

Kein Zurückweichen vor Provokateuren

Auch gestern hatte Serbien keinerlei Provokationen unternommen. Vielmehr würde die albanische Seite hingegen ganz klar eine Politik der Eskalation verfolgen. Und dies, obwohl man in der abgefangenen Kommunikation der albanischen Spezialeinheiten hören konnte, wie viel Angst diese bei ihrem Einsatz gehabt hätten. Denn hinter jedem Baum und Strauch hätte ja ein Serbe warten können.

„So viele Helden haben so viel Angst“, sagte Vučić, und dies immerhin ohne dass Serbien überhaupt etwas getan habe. Auf die Frage, was seit gestern von Seiten der westlichen Staaten gekommen wäre, sagte der Präsident, dass man ihm von dort lediglich empfohlen habe, den Rückzug der Polizeieinheiten von der administrativen Grenze zu verlangen und den Austausch der Nummernschilder einfach hinzunehmen. Das wäre aber vollkommen inakzeptabel.

Bisherige Vorschläge mehr als unzureichend

„Was sie anbieten, würde bedeuten, dass wir glücklich und zufrieden sein sollen und dass es eine wunderbare Lösung ist, wenn sie Aufkleber an unseren Fahrzeugen anbringen. Sie würden uns dann in Zukunft auch nicht mehr unsere Nummernschilder wegnehmen, sondern uns mit Kennzeichnungen wie „KM“ oder „PR“ ziehen lassen. Serbische Nummernschilder aus dem Kosovo würden sie freigeben, nicht aber jene der Bürger aus Zentralserbien. Sie würden die goldene Mitte wählen und uns sogar ein bisschen zujubeln, damit sie ihre Ziele erreichen könnten“, so Vučić.

Das alles würde sich dann „Kompromiss“ schimpfen.

Weiterhin wolle Serbien auch keine wechselseitige Konfliktschürung. In Priština sieht man dies allem Anschein nach jedoch anders. „Ein Kompromiss sieht für Priština in etwa so aus, als dass sie Marko Đurić verprügeln und entführen und dann glauben, dass wir auch jemanden verprügeln werden“, sagte Vučić. „Das ist aber kein Kompromiss. Wir sind keine Wilden“, ergänzte er.

Serbien steht fest an der Seite seiner Bürger

Einen besonderen Gruß sendete der serbische Präsident zudem an die Serben im Kosovo. Diejenigen, welche die ganze Nacht und den ganzen Tag dem Terror der albanischen Spezialkommandos standgehalten hätten, seien Helden. Falls die Lage sich weiter verschärfen sollte, werde Serbien alles tun, um bei ihnen zu sein.

„Was die Versorgung betrifft, wird Serbien einen Weg finden, sie zu beliefern. Diese Leute sind der Stolz unseres Volkes. Ich danke ihnen sehr dafür, dass sie ihr Volk beschützen. Serbien wird immer bei ihnen sein“, sprach der Präsident.

Glaubt Ihr, dass die Lage weiter eskalieren wird? Oder schwenken die Albaner, vielleicht aufgrund des Drucks aus der EU, ein? Schreibt es uns in die Kommentare.

Quelle: politika.rs

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