Interessant: Wann sind die Begriffe “Četnik” und “Ustaša” entstanden?

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Die Herkunft des Wortes “Četnik” steht in Verbindung mit Matija Ban. Matija Ban kam 1818 in Petrovo Selo in Dubrovnik zur Welt. Er stammte aus einer serbischen Familie, die dem römisch-katholischen Glauben angehörte, wie der Großteil der damaligen Serben auf dem Gebiet Dalmatiens. Deshalb wird er heutzutage von den Kroaten als einer von ihnen angesehen und oft wird zynisch darüber gesprochen, dass ein Kroate die Četniks geschaffen hat.

Matija Ban war einer der meist gebildetsten Menschen seiner Zeit. 1844 zog er nach Belgrad, wo er auch sein restliches Leben verbrachte. Er war Gymnasiumsprofessor, Politiker, Schriftsteller, Diplomate, … er wurde durch eine Mitgliedschaft in der Königlich-serbischen Akademie der Wissenschaft geehrt. Er starb 1903. Nach ihm wurde das heutige Banovo Brdo(Ortsteil in Čukarica, Belgrad) benannt.

Das revolutionäre Jahr 1848 erfasste ganz Europa. Die Revolution erfasste auch die Habsburger Monarchie. Serbien hat sofort auf die Ereignisse reagiert und beauftragte Matija Ban den Grbljanischen Aufständischen (Grbljanski ustanici) zu helfen. Matija Ban hat für den Bedarf der Grbljanischen Aufständischen, mit Hilfe des staatlichen Buchdrucks in Belgrad, ein kleines Buch gedruckt unter dem Titel „Regeln des Feldzuges der Četnik”(PRAVILA O ČETNIČKOJ VOJNI). In der Anmerkung hat er hinzugefügt, dass er den Text für das Buch „aus dem Polnischen übersetzt hat“, aber, dass er dennoch nach seinem Befinden ausgelassen und hinzugefügt hat, wo er es für wichtig gehalten hat. Neben dem Buch „Regeln des Feldzuges der Četnik”(PRAVILA O ČETNIČKOJ VOJNI) hat Matija Ban somit auch das Wort „Četnik” geprägt, nach dem Vorbild der polnischen Guerillakämpfer. Četnik bedeutet auf polnisch – Rebell.

Zwischen Serben war damals das Wort Ustaša oder USTANIK im Gebrauch. Das Wort USTAŠA hat in diesem Sinne auch Vuk Karadžić in seinen Werken für serbische Aufständische verwendet. Der bekannteste Ustaša aus dem Bosnisch-herzegowinischen Aufstand 1875 war der gefeierte und mehrmals ausgezeichnete französische Legionär, später König, Petar I Karađorđević, der unter dem Pseudonym Petar Mrkonjić gekämpft hat. Dies bestätigt auch eigens das Buch von Petar I Karađorđević.

Das Wort Ustaša wurde ursprünglich vom serbischen Volk verwendet, um einen Aufständischen zu kennzeichnen, der gegen verschiedene Unterdrücker des serbischen Volkes gekämpft hat. Das Wort Ustaša stammt von dem Wort “ustanik”(Rebelle, Aufständischer) und wurde ursprünglich für Serben aus Herzegowina verwendet, die den Herzegowinischen Aufstand hervorriefen. Davon zeugt auch V. Bogišićevs Aufzeichnung des Gesetzes für herzegowinische Ustaše, sowie auch der Titel des Buches von Petar Karađorđević: Tägliche Aufzeichnungen eines Ustaša über den Bosnisch-herzegowinischen Aufstand 1875-1876 (Dnevni zapisi jednog ustaše o bosansko-hercegovačkom ustanku 1875-1876. godine). Der Ausdruck wurde auch in anderen serbischen Teilen verwendet.

Nach seiner Rückkehr aus Moskau, beginnt der Historiker und Krieger Miloš S. Milojević 1865 als Notar im Kreisgericht in Valjevo zu arbeiten. In der Zeit der serbisch-türkischen Kriege von 1876 bis 1878, hat er die freiwillige Einheit „Moravsko-dobričko-dobrovoljački ustaški kor” gegründet und in den Krieg mitgenommen, vor der er immer als Erster geeilt ist. Die Einheit ist nie vom Kriegsfeld zurückgezogen und es ist zu vermerken, dass sie durch ihre Schlachten 400 serbische Dörfer befreit hat.

Ustaša als Revolutionär, Aufständischer wird bei den Kroaten unter diesem Namen erst seit der Gründung der Kroatischen revolutionären Organisation verwendet, die am 7. Jänner 1929 in Italien von Ante Pavelić gegründet wurde, wessen Bewegung erst später den Namen „Ustaški pokret” trägt und dessen Anhänger sich „Ustaša“ nennen.

Somit haben die Kroaten auch das, wie schon vieles anderes, von uns übernommen!

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