Gewöhnlich ist es so, dass Politiker beim freundschaftlichen Auslandsbesuch gemäßigte Erklärungen geben, und dann zu Hause weiter machen wie gehabt, was aber nicht der Fall mit dem albanischen Premier Edi Rama ist, der keinen Belgrad-Besuch ohne Provokationen verlaufen lassen kann. Edi Rama hat abermals, mitten in Belgrad, Serbien dazu aufgerufen, das Kosovo als eigenständiges Land anzuerkennen. Und zwar so schnell wie möglich. Er betonte auch, er unterstütze sehr stark den Dialog in Brüssel. „Kosovo ist eine Frage zu welcher wir uns nicht ganz einig sind, denn ich denke, dass Serbien das Kosovo so schnell wie möglich anerkennen sollte, weil das die Situation für alle besser machen würde. Gleichzeitig gibt es einen Prozess, den ich gänzlich unterstütze, und das ist der Dialog als wichtiges Mittel, auf welchem Macht in Zukunft beruhen wird“, sagte Rama in der Debatte über serbisch-albanische Beziehungen mit dem Premier Serbiens Aleksandar Vucic beim Forum im Belgrader Hotel Hyatt Regency. Anlässlich der Streitigkeiten Belgrads und Pristinas um das Bergwerk Trepca, sagte er, Trepca befinde sich auf dem Territorium des Kosovo und gehöre seinen Bürgern. „Wollen Sie vielleicht das Bergwerk nach Serbien mitnehmen? Leute müssen verstehen, dass Trepca ein Bergwerk auf dem Boden des Kosovo ist, und dass es den Bürgern des Kosovo gehört, egal ob sie Serben oder Albaner sind“, sagte Rama. Vucic antwortete, dass man im Fall „Trepca“ alle Prozeduren übersprungen hat, dass es keinen Serben im Kosovo gibt, der die Entscheidung von Pristina annimmt, und dass es am wahrscheinlichsten ist, dass man die ganze Geschichte aus irgendwelchen albanischen internen Gründen gestartet hat.
Quelle: Vesti Online