Ein skandalöses Video aus der Gemeinde Bužim im bosnisch-herzegowinischen Kanton Una-Sana schockiert zurzeit die sozialen Netzwerke.
Es zeigt eine Feier von ehemaligen Mitgliedern der im Krieg berüchtigten 105. Bužim-Brigade. Die im Video zusehenden Personen tragen Tarnuniformen, schwenken Flaggen und rufen Kriegsbotschaften. Besonders verstörend ist, dass auch Kinder dabei sind, die in Tarnfleck „Allahu Akbar“, „Gott ist groß“ rufen.
Damit outen sich die Teilnehmer der Versammlung eindeutig als Anhänger eines radikalen Islams. Zudem führt das Video damit auch vor, dass die bosniakische Politik nie das Ziel aufgegeben hat, Bosnien und Herzegowina zu islamisieren.
Die Veranstaltung ereignete sich bereits am 11. Januar und diente wohl der Feier des Jahrestages der Aktion „Munja 1993“, an welcher damals auch wahhabitische Kämpfer teilgenommen hatten. Beim Wahhabismus handelt es sich um eine besonders konservative Auslegung des Islams, wie sie vor allem in Saudi-Arabien praktiziert wird. Im Krieg hatten etliche selbsternannte Gotteskrieger aus dem Ausland auf Seite der Bosniaken gekämpft.
Bosnien hat ein ungelöstes Islamismus-Problem
Dušanka Majkić, Mitglied der Parlamentskommission für Verteidigung und Sicherheit sagte gegenüber „Novosti“, dass das Video belegen würde, wie präsent der Krieg noch in vielen Köpfen der Muslime in Bosnien und Herzegowina ist.
„Die „Allahu Akbar“-Rufe sind erschreckend. Das erscheint wie zu Beginn des Krieges, als sich radikale Islamisten in Bosnien sammelten, um für die muslimische Sache zu kämpfen. Die internationale Gemeinschaft in Bosnien und Herzegowina schweigt dazu und hat bisher nicht reagiert.
Während die Serben an vielen Leidensorten auf dem Gebiert der bosnischen Föderation bis heute keine Kerzen für ihre toten Angehörigen anzünden können, wehen in Bužim die sogenannten Kriegsflaggen. Auch laufen da Angehörige der bosnisch-herzegowinischen Armee und Männer in Kampfanzügen herum.“
Schreckliches Signal an andere Bevölkerungsgruppen
Majkić betonte, dass von Bužim aus eine schreckliche Nachricht an die beiden anderen großen ethnischen Gruppen in Bosnien und Herzegowina gesendet werde. Von der offiziellen Politik erwartet sie derweil nichts:
„Radikale Islamisten geben in der Föderation von Bosnien und Herzegowina keine Ruhe. In Bužim sieht man das radikale muslimische Bosnien. Es ist vergeblich dieses Problem im Parlament oder in den gemeinsamen Institutionen anzugehen, da alle bosniakischen Politiker, ob in der Regierung oder in der Opposition, fest hinter der Geschichte der radikalen Islamisten stehen.“
Auch Milorad Kojić, der Direktor des Zentrums für Kriegsforschung und Kriegsverbrechen der Republika Srpska, ist entsetzt: „Solche Videos senden eine klare Kriegsbotschaft an erinnern deutlich an Einheiten wie die Mujaheddin“, die schreckliche Verbrechen begangen haben und serbische Köpfe unter „Allahu Akbar“-Rufen abschnitten.“
Dem schließt sich auch Dževad Galijašević, seines Zeichens Experte im Kampf gegen radikalen Islam und Terrorismus, zeigt sich wenig überrascht. Von Bužim aus wurde eine primitive und brutale Botschaft gesendet, die aber auch das wahre Gesicht der Bosniaken zeige:
„In Sarajevo sind solche Vorgänge keine Neuigkeiten. Es ist normal, dass Wahhabiten „Allahu Akbar“ rufen und Kriegsflaggen schwenken. Dies ist das Gesicht des bosniakischen Volkes, das die Enthauptung von Serben verherrlicht und möchte, dass Bosnien in seine islamisch-osmanische Vergangenheit zurückkehrt.“
Der Dekan der Fakultät für Sicherheit in Banja Luka sieht ebenfalls, wie das offizielle Sarajevo solche Themen gekonnt vermeidet: Heute wollen sie in Sarajevo Geschichten über den Einfluss Serbiens und Russland auf Bosnien und Herzegowina erzählen. Gleichzeitig herrscht Schweigen über radikale Islamisten, Freiwillige aus Bosnien und Herzegowina, die in der ganzen Welt kämpfen oder über Paramilitärs. Vorfälle wie in Bužim werden einfach ausgeblendet.“
Glaubt Ihr, dass in Bosnien die Kriegsgefahr zunimmt? Ist der radikale Islam in Bosnien tatsächlich auf dem Vormarsch? Schreibt es uns in die Kommentare.
Quelle: novosti.rs