China liefert weiter im Kampf gegen Corona

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Heute Morgen landete wieder einmal ein Flugzeug aus China auf dem Nikola-Tesla-Flughafen in Belgrad. An Bord der Maschine von Air Serbia waren mehr als 400.000 Dosen des chinesischen Impfstoffes Sinopharm.

Auch von hochoffizieller Stelle wurde der Transport entgegengenommen. Denn am Flughafen warteten der serbische Verteidigungsminister Nebojša Stefanović, der serbische Gesundheitsminister Zlatibor Lončar sowie Chinas Botschafter in Serbien, Chen Bo.

Dass Stefanović am Terminal wartete, wäre normalerweise recht ungewöhnlich. Denn das Verteidigungsministerium ist naheliegenderweise nicht in die Verteilung von Impfstoffen involviert. Heute lagen die Dinge jedoch etwas anders. Denn die chinesische Volksbefreiungsarmee hatte 200.000 der 400.000 Dosen direkt aus ihren eigenen Beständen an Serbien gespendet.

Lončar gab unterdessen bekannt, dass mit der heutigen Lieferung Serbien über mehr als 3,5 Millionen Einheiten von Sinopharm verfüge. Dies sei einer der entscheidenden Faktoren, weshalb in Serbien langsam aber sicher Licht am Ende des Tunnels in dieser Krise zu sehen sei, so der Gesundheitsminister. Eine endgültige Entspannung der Lage sei aber noch nicht erreicht.

Auch bat er abermals die serbische Bevölkerung, von den Impfangeboten Gebrauch zu machen. Denn dies sei die einzige Möglichkeit, um wieder zu einem normalen Leben wie vor der Coronapandemie zurückzukehren. Dass es jetzt Vakzine verschiedener Hersteller in Serbien gebe, sollte auch bisher zweifelnde Menschen für den kleinen „Pieks“ motivieren.

Weiterhin forderte Lončar die Verwaltungen jener Gemeinden auf, welche bisher recht geringe Impfquoten aufwiesen, mehr auf die Bevölkerung zu zugehen. Nur so könnte man die Menschen flächendeckend vor Corona schützen.

Auch jüngere Menschen sollten von den Angeboten Gebrauch machen. Denn durch ihre größeren sozialen Kontakte bestehe die erhöhte Gefahr, dass sie das Virus weiterverbreiteten. Am Beispiel von Chinas Hauptstadt Beijing könne man gut erkennen, dass es einen positiven Effekt habe, wenn sich die jüngere arbeitende Bevölkerung impfen lasse, erklärte der Minister. Die Krankheitsfälle seien in der chinesischen Metropole rapide gesunken.

Nach Ankunft und Verladung der Lieferung aus China dankte Lončar in offizieller Form dem chinesischen Botschafter und der serbischen Fluglinie Air Serbia für den Transport. Auch eine Dankesbotschaft an Chinas Präsidenten Xi Jinping durfte nicht fehlen.

China hilft, vergisst sich aber selber nicht

Bei all der Großzügigkeit aus dem Fernen Osten darf jedoch auch nicht vergessen werden, dass im Leben nichts umsonst ist. China, wie aber auch der Westen, betreibt mit ihren Impfstoffen Geopolitik. Letztendlich geht es Beijing darum, in Europa Fuß fassen zu können. Serbien als Anrainerstaat zur EU ohne selbst Mitglied zu sein, ist für dieses Vorhaben optimal. Hier handelt es sich um ganz klare wirtschaftliche und politische Interessen.

Das chinesische Engagement, gleich ob bei Impfstoffen oder Investitionen in die Wirtschaft, ist andererseits jedoch in Serbien mehr als willkommen. Zumal es in der EU generell die Tendenz gibt, Südosteuropa zu vernachlässigen. Von Serbien mit seinem besonders komplexen Verhältnis zu manchen westlichen Staaten ganz zu schweigen. Auch unterstützt China, ähnlich wie unser Partner Russland, Serbien im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, wenn es um den Kosovo geht. Das ist natürlich sehr gut, keine Frage.

Nur hat Serbien eine lange und tradierte Beziehung zu Russland, die weit über das Politische und Wirtschaftliche hinausgeht. Im Falle Chinas liegen die Dinge da etwas anders.

Mittel- und langfristig sollte man daher auch in Belgrad vielleicht etwas vorsichtig sein. Denn am Ende könnte der „chinesische Bruder“ uns sonst mit seiner schieren Größe und seinen milden Gaben erdrücken.

Was denkt Ihr über Chinas Hilfe für Serbien? Wie eng sollten die Beziehungen beider Länder zueinander sein? Schreibt es uns in die Kommentare.

Quelle: politika.rs

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