Serbiens Sport trauert um Dušan „Duda“ Ivković

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Es ist ein trauriger Tag für die serbischen Basketballer und ihre Fans. Denn heute verstarb einer der bekanntesten Trainer Serbiens, Jugoslawiens und Europas. Nach einem über sechsstündigen Kampf in einem Belgrader Krankenhaus erlag der 78-Jährige heute Morgen einer Lungenentzündung.

Geboren wurde „Duda“, wie er von Fans und Freunden genannt wurde, am 29. Oktober 1943 in Belgrad. Seine Sportlerkarriere begann er beim Belgrader Club Radnički im Jahre 1958. Dabei war es eher Zufall, dass Ivković zu diesem Sport fand. Ursprünglich wollte er nämlich einer anderen sportlichen Leidenschaft, dem Boxen, nachgehen. Doch sein Vater verbot ihm diesen Sport. Zu groß war die Sorge seiner Eltern, dass er sich dabei verletzen könnte.

Er fand aber schnell Gefallen am Basketball, welcher sein restliches Leben begleiten würde.

Vom Spieler zu einem Trainer von Weltrang

Nach einer erfolgreichen Karriere auf dem Spielfeld wechselte er 1968 zur Position des Trainers. Radničkis Jugendmannschaften gewannen durch ihn 1972 und 1973 den jugoslawischen Meistertitel. Dann wechselte er zu Partizan Belgrad. Dass die Jugendmannschaft des Vereins 1976 große Erfolge feiern konnte, war auch ihm zu verdanken. Denn er bekleidete dort die Stelle eines Assistenztrainers.

Aber bereits im nächsten Jahr folgte seine Berufung zum Cheftrainer der Schwarzweißen. In der Saison 1978/1979 führte er das Team erst erfolgreich zum Korać-Cup, dann zur jugoslawischen Meisterschaft und zum Pokalsieg.

Griechenland wurde seine zweite sportliche Heimat

1980 wechselte Ivković erstmals ins Ausland. Griechenland hatte es ihm angetan und dieses Land sollte auch in nächsten Jahrzehnten, neben Serbien seine zweite sportliche Heimat sein. Erst stand aber nochmals eine Rückkehr in die Heimat an. Als Trainer von Radnički, seiner alten Liebe, Šibenik und Novi Sad machte er sich weiterhin einen Namen. Untervergessen ist auch sein Training der jugoslawischen Auswahl bei der Universiade 1983. Seine Jungs holten damals unter seiner Leitung Silber.

Danach ging es ab 1991 für ihn wieder nach Griechenland. Er trainierte die Mannschaften von Thessaloniki, Athen und Piräus. Vor allem mit Olympiakos Piräus sollte er seine größten Erfolge als Vereinstrainer feiern. Von 1996 an gewann er mit ihnen die griechische Meisterschaft, dann den Pokal der Euroliga. In der Saison 1998/1999 stand er mit Piräus nochmals im Halbfinale der Euroliga.

2002 wagte er nochmals einen großen Sprung. Er ging nach Russland, wo er in den folgenden Jahren ZSKA Moskau und Dynamo Moskau betreute.

Danach zog es ihn nochmals nach Hellas zu seinem alten Verein von Olympiakos Piräus und, nach einer zweijährigen Pause, in die Türkei zu Anadolu Efes SK.

Mit Jugoslawien zum Sieg zum Weltmeistertitel

Diese Siege betrafen aber nur seiner Vereinskarriere. Den ganz großen Ruhm bekam er als Nationaltrainer. So in der spektakulären Phase von 1988 bis 1995 als Trainer der jugoslawischen Nationalmannschaft sowie von 2009 bis 2013 als Trainer des serbischen Teams.

Seine Siege mit dem jugoslawischen Team haben Sportgeschichte geschrieben. So nach der Universiade 1987, das Silber bei den Olympischen Spielen 1987, die Siege der Europameisterschaft 1989 und 1991, den Weltmeistertitel 1990 und die EM-Bronzemedaille 1987. Bis heute schauen sich Sportfans diese Spiele auf Video und im Internet an.

2009 sollte er seine Erfolge nochmals fast mit dem serbischen Team wiederholen. Als Nationaltrainer führte er das Team bei der EM nochmals bis zum zweiten Platz. Im finalen Spiel unterlagen seine Jungs, die ihm stets treu waren, jedoch gegen Spanien. In den Jahren danach klappte es leider nicht mehr so gut. Es gelangen ihm aber noch die Einzüge ins Halbfinale der Weltmeisterschaft 2010.

Ehrlich und direkt wider seine Feinde

2017 verkündete Ivković schließlich seinen Ruhestand. Sein Team von Olympiakos Piräus organisierte eine große Abschiedsfeier für ihn. Gleiches sollte auch in seiner Heimat Serbien passieren, aber Duda lehnte ab. Er hatte zu große Sorgen, dass bei einer Feier in Belgrad vielleicht „der Strom“ ausfällt. Denn der Altmeister hatte es sich in den Jahren seiner Trainerkarriere durch seine direkte und ehrliche Art bei vielen Leuten im Hintergrund verdorben. Auch dafür liebten ihn seine Spieler und die Fans umso mehr.

Die Welt des Sports trauert mit seiner Familie

Duda, der auch europaweit sich Ruhm und Ansehen verdient hatte, wird auf Ewigkeit einen festen Platz in der Geschichte des Basketballs haben. Für unser Land wie auch für die Region sind seine Verdienste um den Basketballsport kaum ermessbar. Ihm ist es zu mit zu verdanken, dass diese Sportart bei uns seit den 1960ern überhaupt so groß und beliebt wurde.

Übrigens entstammte der passionierte Taubenzüchter auch einer angesehenen Belgrader Familie. Sein Vater war Rechtsanwalt und seine Mutter Dichterin. Über seine Großmutter Olga Mandić war er überdies mit Nikola Tesla verwandt. Denn diese war die Schwester des weltbekannten Erfinders.

Sein jetziger Tod hinterlässt eine große Lücke, nicht nur bei ehemaligen und aktuellen Spielern und Fans, sondern in erster Linie bei seiner Familie. Deshalb möchten wir an dieser Stelle allen seinen Lieben unser Beileid aussprechen in dieser Stunde der Trauer.

Welche war Dudas größte sportliche Leistung? Schreibt es uns in die Kommentare.

Quelle: danas.rs

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