Heute ist der Tag des heiligen Longinus

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Die serbisch-orthodoxe Kirche begeht heute den Feiertag des heiligen Longinus.Longinus ist bekannt geworden, als derjenige römische Zenturio, der Jesus Christus am Kreuz mit einer Lanze in die Seite stach, um zu prüfen, ob dieser noch lebe. Er war auch der erste unter den römischen Legionen, der aus der Armee austrat, um sich taufen zulassen und sein Leben dem Christentum zu widmen. Der Legende nach versuchten später jüdische Priester ihn zu bestechen, auf dass er die Auferstehung Jesu abstreiten solle. Longinus weigerte sich jedoch, verließ Jerusalem und wanderte nach Kappadokien in der heutigen Türkei. Dort bekehrte er viele zum Christentum.

Als Pilatus herausfand, wo sich Longinus aufhielt, sandte er seine Soldaten, um ihn zu töten. Der Heilige konnte jedoch durch Gottes Willen vorab davon erfahren. Er ging seinen Henkern entgegen und bat ihnen nach ihrer langen Reise seine Gastfreundschaft an, ohne aber seine wahre Identität zu enthüllen. Die römischen Legionäre nahmen das Angebot gerne an und waren dankbar ob dieser großzügigen Geste.

Auch nach seinem Tod vollbrachte er Wunder

Longinus aber betete die ganze Nacht und bereitete sich auf seinen Tod vor.Am nächsten Morgen versammelte er seine Familie und all seine Freunde, übergab ihnen die weißen Kleider, in denen er bestattet werden wollte, und zeigte ihnen einen kleinen Hügel, auf welchem er begraben werden wollte. Dann rief er die Legionäre zu sich und offenbarte ihnen, wer er sei. Die Soldaten waren verwirrt und beschämt, hatte er sie doch so großzügig bewirtet. Longinus aber verlangte, dass sie dem Befehl ihres Herrn Pilatus Folge leisteten. So töteten sie ihn.

Sein Kopf wurde Pilatus gebracht und schließlich auf einer Müllkippe verscharrt. Zu dieser Zeit kam eine Blinde mit ihrem kranken Sohn nach Jerusalem. Als sie verzweifelt betete, erschien ihr Longinus, tröstete sie und versprach, ihren Sohn zu heilen und sie wieder sehend zu machen. Dafür bräuchte sie nur die Stadt zu verlassen und hinter den Stadtmauern nach seinem Kopf zu suchen. Als sie dort ankam, fand sie den Kopf des Ermordeten. Sie nahm ihn auf und war augenblicklich geheilt. Auch ihr Sohn wurde durch die Reliquie geheilt.

Selbst die Nazis wollten die Lanze haben

Der Lanze des heiligen Longinus hat als Reliquie ebenfalls eine bewegte Geschichte. Als Herrschaftsinsignie gehörte sie als „Speer des Schicksals“ oder „Heilige Lanze“ seit dem frühen Mittelalter zum Kronschatz des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, also dem mittelalterlichen Deutschland. Manche behaupteen, dass derjenige, der die Lanze besäße, keine Schlacht verlieren könne. Aufbewahrt wurde sie dann, zusammen mit dem restlichen Reichsschatz, in Wien.

Nach der Annexion Österreichs durch Nazi-Deutschland, ließ Hitler die Lanze nach Nürnberg transportieren. Gerne wird dazu erzählt, dass es ihm dabei um die mythische Kraft der Lanze gegangen sei. Nach dem Krieg gaben die Streitkräfte der Vereinigten Staaten die Lanze sowie die übrigen sogenannten Reichskleinodien an Österreich zurück. Bis heute kann man sie dort in der Schatzkammer von Wien besichtigen. Und sie zieht jedes Jahr Touristen aus aller Welt an. Ob es sich dabei tatsächlich um den Speer von Longinus handelt, weiß niemand.

Es gibt noch mindestens zwei weitere Lanzen auf der Welt, eine in Armenien und eine im Vatikan, welchen diese Herkunft nachgesagt wird.Handelt es sich tatsächlich bei der Lanze in Wien um diejenige von Longinus? Schreibt Eure Meinungen in die Kommentare.

Quelle: mondo.rs

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