Drama, Drama, Drama. Mit anderen Worten lässt sich der Streit zwischen dem spanischen Fußballverband und der sogenannten „Republik Kosovo“ nicht beschreiben.
Die Hintergründe sind einfach erklärt. Spanien, als souveränes Land, erkennt die staatliche Unabhängigkeit des kosovarischen Parastaates nicht an. Auf der anderen Seite konnte es die kosovarische „Regierung“ aufgrund ihrer diplomatischen Kontakte schaffen, Mitglied in der UEFA und der FIFA zu werden.
Ein Auswärtsspiel mit der spanischen Nationalmannschaft sollte somit keine allzu komplizierte Angelegenheit sein. Auch wenn natürlich schon praktisch vorher feststeht, wie ein solches Spiel ausgehen wird.
Ende März steht tatsächlich ein solches an.
Allerdings muss sich der spanische Fußball natürlich an die Gesetze seines Heimatlandes halten. Dies bedeutet in der Praxis, dass die kosovoalbanische Mannschaft zwar auf spanischem Boden antreten darf, allerdings ohne die bei internationalen Spielen üblichen Inszenierungen. Dazu gehören unter anderem das Hissen der Staatsflagge und natürlich auch das Abspielen der Hymne.
Ohne staatliche Anerkennung gibt es aber beides aus spanischer Perspektive nicht im kosovarischen Fall. Spanien ist in der eigenen Lesart lediglich dazu bereit, Kosovo als „Gebiet“ zu bezeichnen. Die kosovarischen Spieler wären dementsprechend nur die sportlichen Vertreter dieses Gebiets.
Die Albaner fühlen sich in ihrem Stolz verletzt
In Priština hat man jedoch allem Anschein nach in 21 Jahren nicht sehr viel über Völkerrecht und internationale Verträge gelernt. Selbst die Kompetenzen der UEFA und der Fußballvereinigungen scheinen dort unbekannt zu sein. Denn spanisches Gesetz gilt selbstverständlich auch für den spanischen Fußball.
Stattdessen droht man jetzt von Priština aus mit Boykott Spaniens. Agim Ademi, der Vorsitzende der sogenannten Fußballassoziation des Kosovo vermischte denn auch gleich Sport und Politik:
„Der kosovarische Verband ist Vollmitglied der UEFA und der FIFA mit den gleichen Rechten und Pflichten wie die anderen 55 respektive 211 Mitgliedsverbände. Wir müssen die Spiele getreu den UEFA- und der FIFA-Regeln und Prinzipien austragen. Auch respektieren wir den spanischen Fußballverband, aber wir werden keine Demütigungen akzeptieren, schon gar keine unserer Rechte als Nation.“
Man werde jetzt abwarten, welche Antwort aus Spanien komme.
Spanien will Entscheidung abgeben
Inzwischen hat sich auch die spanische Außenministerin, Arancha González Laya, in die Debatte eingeschaltet. Sie wies daraufhin, dass „das Spiel nach den FIFA-Regeln ausgetragen werden muss“. Von Seiten des spanischen Fußballs wurde hingegen klar signalisiert, dass man sich an die Vorgaben des Außenministeriums halten werde. Der schwarze Peter also weitergeschoben.
Das letzte Wort wird somit allem Anschein nach die FIFA haben. Es könnte also durchaus die Möglichkeit bestehen, dass am Ende doch die Symbole des nichtexistenten Staates „Republik Kosovo“ gezeigt und dessen „Hymne“ gespielt werden.
Das Spiel zwischen Spanien und der kosovarischen Provinzmannschaft soll bereits am 31. März im Olympiastadion in Sevilla stattfinden. Es handelt sich um ein Qualifikationsspiel zur nächsten Weltmeisterschaft.
Wie wird der „Flaggenstreit“ ausgehen? Und wie schätzt Ihr eigentlich die Chancen für die kosovarische „Provinzmannschaft“ gegen das spanische Nationalteam ein? Schreib uns Eure Meinungen in die Kommentare.
Quelle: mondo.rs