Entführung vor der US-Botschaft in Belgrad

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Es geschah am 20.August 2020 direkt vor dem Gebäude der US-Botschaft in Belgrad. Der 33-jährige Nikola Mitić wurde direkt vor der diplomatischen Vertretung der Vereinigten Staaten entführt. Und das direkt unter den Sicherheitskameras der Amerikaner.

Konkrete Verdächtige gibt es auch. Es handelt sich um niemand Geringeres als Veljko Belivuk und Marko Miljković.

Mitić sollte offensichtlich die beiden dort treffen. Warum er sich ausgerechnet vor der US-Botschaft treffen wollte, ist relativ klar. Er dachte wohl, dass es für ihn kaum einen sicheren Ort in Serbiens Hauptstadt geben kann. Aber weit gefehlt. Trotz der enormen Videoüberwachung hielten es die Amerikaner offensichtlich nicht für nötig bei seiner Entführung einzuschreiten.

„Die Kameras der Botschaft decken das ganze Gebiet kilometerweit ab. Aber keiner der dortigen Mitarbeiter hielt es zum Tatzeitpunkt für nötig, die Polizei zu verständigen und Mitićs Entführung zu melden. Zu keinem Zeitpunkt hat jemand vom Sicherheitsdienst dem jungen Mann geholfen. Sie haben vor diesem schweren Verbrechen einfach die Augen verschlossen, ohne überhaupt zu berichten, was passiert ist“, erzählt eine Polizeiquelle.

Mitić wurde später von den beiden mutmaßlichen Tätern ermordet. Wie und wo genau, ist nicht bekannt.

Sein Verschwinden fiel erst auf, als sich seine Schwester anfing, Sorgen zu machen. Denn eigentlich wollte er sie noch am selben Tag gegen 17 Uhr treffen. Als sie ihn anrief, blieb sein Mobiltelefon jedoch stumm.

Racheaktion in der Unterwelt

Welches Motiv wohl Belivuk und Miljković für die Tat hatten, konnte die serbische Staatsanwaltschaft zusammen mit dem serbischen Geheimdienst BIA in Erfahrung bringen. Denn Mitić hatte enge Kontakte zu Lazar Vukičević.

„Nach jetzigem Informationsstand hatte Mitić Kontakte zur Gruppe um Belivuk und Miljković. Er war für sie von Interesse wegen seiner Verbindung zu Lazar Vukičević. Deshalb versuchten sie ihn dazu zu benutzen, um Vukičević eine Falle zu stellen und ihn zu töten. Doch Mitić wollte nicht. Er ahnte, dass sie ihn auch töten würden. Was schließlich auch geschah. Mitić stand zudem Nikola Vušović nahe, genannt Džoni aus Vračar, einem der „Soldaten von Belivuk und Miljković.

Als Mitić jedoch Kontakte zu Vukičević aufbaute, stand seine Loyalität jedoch zur Diskussion. Denn angeblich hatte dieser noch eine offene Rechnung mit Vušović zu begleichen. Gerüchten nach hatte Vušović vor Jahren dessen Freundin vergewaltigt. Vukičević nahm damals Rache und schoss auf ihn. Als Folge seiner Verletzungen hinkte Belivuks „Soldat“, weshalb er auch den Spitznamen „Slepi Džoni“ hatte.

Kennengelernt hatten sich Mitić und Vukičević im Übrigen während einer gemeinsamen Haftzeit im Zentralgefängnis von Padinska Skela.

Belivuks Mordtaten beschäftigen die Staatsanwaltschaft noch lange

Weiterhin wird es diese Woche bei der Staatsanwaltschaft auch noch um einen weiteren Mordfall gehen. Nämlich um jenen an dem 22-jährigen Goran Mihajlović aus Resnik. Sein Verschwinden im April 2019 geht ebenfalls mit ziemlicher Sicherheit auf das Konto von Belivuk und Miljković.

Wie viele Morde haben Belivuk und seine Leute noch ermordet? Man fragt sich bisweilen, ob sie noch etwas anderes taten.

Glaubt Ihr, dass alle Fälle im Zusammenhang mit Belivuk jemals aufgeklärt werden? Schreibt uns Eure Meinungen in die Kommentare.

Quelle: novosti.rs

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