Corona-Chaos nach Hochzeit in Kraljevo

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Es sollte ein fröhlicher und ausgelassener Tag werden. Doch für viele endete eine Hochzeit in Kraljevo später im Krankenhaus.

Denn wie sich herausstellte, steckten sich dort 100 der 400 geladenen Gäste mit dem Coronavirus an. Da der Erreger einige Tage braucht, um sich auszubreiten, dauerte es, bis die Infizierten erste Symptome spürten.

Gleichwohl ist der Ort der Ansteckung für alle klar. Denn alle hatten sich ausgelassen auf der Feier amüsiert, ohne Maskenschutz und Abstand. Da die meisten Leute dort sich auch nicht vorab geimpft hatten, war die Hochzeit somit auch ein Fest für das Virus.

Der zuständige Röntgentechniker im Allgemeinen Krankenhaus von Kraljevo, Vladimir Nović, schilderte die folgenden Ereignisse so:

„Es war eine mittelgroße Hochzeit, etwa 400 Gäste. Die Hälfte von ihnen kenne ich sogar. Etwa 100 von ihnen kamen später zur Covid-Klinik. Und nachdem sie gekommen waren, beschwerten sie sich. „Ich stehe schon den ganzen Morgen hier – der kam nach mir und jetzt steht er vor mir in der Schlange. Wie kann das sein?“ Und der Mann vor ihm ist schweißgebadet und kann kaum stehen. Dem Bräutigam ist es aber anscheinend egal. Hauptsache, er hatte eine gute Zeit.“

Aber auch den Bräutigam hat das Virus erwischt, wie der Röntgentechniker erzählt.

„Wir müssen ihn aufnehmen. Sonst heißt es, dass wir schuld an seiner Ansteckung sind. Natürlich hat er nicht geglaubt, dass das Virus existiert. Allein in der ersten Woche sind 25 der Hochzeitsgäste hier bei uns aufgetaucht. Insgesamt sind etwa hundert von ihnen in der Klinik gelandet“, so Nović.

Schlimm ist dies natürlich insbesondere für die Älteren unter den Hochzeitsgästen. Denn diese haben ein um ein Vielfaches höheres Risiko.

„Unter den Gästen ist auch ein Mann in den Achtzigern. Der sagt jetzt: „Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich nicht zu dieser Hochzeit gegangen. Ich werde mich impfen lassen, sobald ich das Krankenhaus wieder verlassen kann.“ Der Mann ist nur knapp dem Beatmungsgerät entgangen“, erzählt der fassungslose Röntgentechniker.

So wie dem alten Mann geht es inzwischen vielen der Hochzeitsgäste. Man kann nur hoffen, dass für keinen von ihnen die Einsicht zu spät kommt.

Nović appelliert derweil an die Menschen. „Der Impfstoff ist nicht verpflichtend. Aber viele bedauern später, dass sie nicht aufgepasst haben. Leute, tragt zumindest eine Maske! Ihr könnt uns damit so sehr helfen“, sagt er ziemlich entnervt.

Tatsächlich gelten Hochzeiten und derlei Veranstaltungen als sogenannte Superspreader-Events. Denn obwohl das Coronavirus im normalen Alltag immer nur eine oder zwei weitere Personen ansteckt, können bei solchen Feiern mit vielen dicht gedrängten Menschen, gleich hunderte auf einmal infiziert werden.

Deshalb verlangt der medizinische Teil des Krisenstabs auch wieder einmal ein vorübergehendes Verbot von öffentlichen Großveranstaltungen und größeren Privatfeiern.

Haben die Hochzeitsgäste die Gefahr unterschätzt? Schreibt uns Eure Meinungen in die Kommentare.

Quelle: mondo.rs

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