Achtzig Jahre ist es inzwischen her. Achtzig Jahre, und dennoch kennt jedes Kind in Serbien das Datum des 21. Oktobers 1941.
An diesem Tag verübten die deutschen Besatzer Jugoslawiens eines ihre schlimmsten Massaker.
Die Rede ist vom Massaker von Kragujevac.
Der Oktober 1941 war bereits ein blutiger Monat in der Region gewesen. Anderthalb Wochen zuvor, am 13. Oktober hatte die deutsche Wehrmacht bereits ein gewaltiges Massaker in Kraljevo begangenen. Nach einem Partisanenangriff töteten deutsche Soldaten erst 300 unschuldige Zivilisten in der Stadt.
In den Tagen danach steigerten sie sich in einen wahren Blutrausch und verübten noch mehrere von ihnen als „Säuberungsaktionen“ bezeichnete Massenmorde. Spätere jugoslawische Schätzungen gingen von bis zu 7.000 oder 8.000 Toten aus. Im Westen spricht man von ca. 4.000 bis 5.000 Tote.
Aber was sagen nackte Zahlen schon? Sie können nicht das unendliche Leid ausdrücken, dass die Deutschen über die um ihr Leben flehenden Menschen und ihre Angehörigen brachten.
Bald schon setzten die Deutschen ihr grausames Tun fort.
Nach neuerlichen Angriffen gegen die Besatzer durch Partisanen und die damals noch mit ihnen verbündeten Četniks, beschloss man eine neuerliche furchtbare Racheaktion.
Die Deutschen machten auch vor Kindern nicht halt
Am 21. Oktober 1941 erschoss die deutsche Wehrmacht zusammen mit ihren Helfershelfern im Wald von Šumarice bei Kragujevac 2.300 Menschen. Die meisten stammten aus Kragujevac und Umgebung. Die Gesamtzahl der Opfer dieser sogenannten Sühneaktionen der deutschen Besatzer belief sich allein im Zeitraum zwischen dem 19. und 21. Oktober 1941 auf 2.796 Menschen.
Bis heute besonders erschütternd ist, dass sich unter den Toten auch Schüler und Lehrer des örtlichen Gymnasiums und der Mittelschule befanden. Die Lehrer, die eigentlich verschont werden sollten, hatten sich geweigert, ihre Schüler allein zu lassen und gingen mit ihnen in den Tod.
Diese unsere Mitmenschen aus vorangegangenen Generationen dürfen wir niemals vergessen. Ihre Ängste, ihr Leid, aber auch ihre Opferbereitschaft und ihr Freiheitswille sollen und müssen uns auf ewig ein Mahnmal sein.
Damit sich solch fürchterliche Verbrechen nirgendwo mehr wiederholen, gleich ob auf serbischem Boden oder anderswo.
Im letzten Jahr, zum 79. Jahrestag des Massakers von Kragujevac, konnten aufgrund der Coronapandemie nur äußerst eingeschränkte Gedenkveranstaltungen stattfinden. Dies wird dieses Jahr anders sein. Zumal es sich dieses Mal auch um einen „runden“ Jahrestag handelt.
Wer möchte und in der Nähe ist, möge doch nach Šumarice fahren und der unschuldigen Opfer gedenken. Auf dass sie niemals vergessen werden.
Quelle: Wikipedia