Energiekrise in Großbritannien, Sorgenfreiheit in Serbien

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Während die größten Volkswirtschaften der Welt unter der zunehmenden Energiekrise leiden, ist man in Serbien diesbezüglich sehr entspannt.

Dies ist vor allem auf zwei Gründe zurückzuführen.

Zum einen können wir uns glücklich schätzen, dass Serbien dereinst dem Bau der internationalen Gaspipeline „Turkish Stream“ zugestimmt hat. Dies war damals nur unter extremen Druck möglich. Denn von westlicher Seite war man gegen den Bau.

Serbiens Finanzminister Siniša Mali sagte gar gestern, dass dies allein dem energischen Auftreten von Präsident Aleksandar Vučić zu verdanken sei. Serbien verfolge eine Politik ganz im Sinne und für die Interessen seiner Bürgerinnen und Bürger.

Ohne die Pipeline würde es inzwischen auch bei uns Versorgungs- und Lieferprobleme geben.

Aber auch in Zukunft dürfte Serbien von „Turkish Stream“ profitieren. Denn durch die verkürzte Route verringern sich auch die Lieferkosten.

Der zweite wichtige Grund liegt in Serbiens gutem Verhältnis zu Russland. Denn abseits dessen, dass manche Länder tatsächlich Probleme haben, sich mit Erdgas zu versorgen, ist es nur allzu oft einfach der Preis für den Rohstoff.

Preisexplosion bei Erdgas, Kohle und Öl

Denn das knappe Angebot führte bereits zu einer wahren Preisexplosion. Da Serbien aber traditionell äußerst gute und enge Beziehungen zu Russland hat, wird unser Land auch weiterhin Erdgas zum Vorzugspreis bekommen.

Zumindest bis zum Ende des Jahres bleibe der Preis für einen Kubikmeter Erdgas stabil bei 270 Euro. Anderswo liegen die Preise für die gleiche Menge teils bei 1.000 US-Dollar.

So sieht es denn auch gerade bei den westeuropäischen Volkswirtschaften zurzeit eher düster aus, wenn es um die Energieversorgung geht. Dies gilt umso mehr, als der kommende Winter vor der Tür steht.

Großbritannien sah sich sogar schon dazu gezwungen, einige alte Kohlekraftwerke wieder ans Netz zu nehmen. Denn die bisher aufgebauten Windparks können den Stromhunger des Landes in Anbetracht der gestiegenen Rohstoffpreise nicht alleine decken.

China hat bereits Verbrauchsbeschränkungen

Sogar in China stehen die Zeichen zurzeit auf Sturm. In der Provinz Liaoning, dem größten Wirtschaftszentrum im Nordosten des riesigen Landes warnten die Behörden gestern, dass sich die Stromknappheit noch weiter ausweiten werde. Man hat dort bereits im September mit Beschränkungen beim Energieverbrauch begonnen. Diese werden höchstwahrscheinlich sogar noch weiter verschärft werden müssen. Bereits mehrere hunderttausend chinesische Privathaushalte sind von Stromrestriktionen betroffen. Ganze Betriebe mussten schon die Produktion einstellen.

Da die Staaten zunehmend in einer solchen Situation auf Kohle umsteigen, hat dies wiederum auch Auswirkungen auf den Rohölpreis. So stieg der Preis für ein Barrel Rohöl im Vergleich zur Vorwoche um 1,45 Prozent auf 84,35 US-Dollar. Das mag nicht nach allzu viel klingen, in der Masse führt dies jedoch zu enormen Kosten. Die OPEC-Staaten wurden bereits aufgefordert ihre Fördermengen zu erhöhen. Denn schon im nächsten Jahr könnte es ein Öl-Defizit von 1,4 Millionen Barrel pro Tag geben.

Demgegenüber stieg der Rubel. Auch russische Aktien, insbesondere jene des Energiesektors, schossen in den letzten Tagen und Wochen in die Höhe.

Die EU muss ihre Beziehungen zu Russland verbessern

Der ständige Vertreter Russlands in der Europäischen Union, Wladimir Tschischow, forderte in Brüssel die EU-Mitglieder auf, ihre Haltung gegenüber dem Riesenreich zu überdenken. Von einer Politik der Ausgrenzung müsse man wieder zu einer Partnerschaft übergehen. Anderenfalls würde sich die Energiekrise nur verschärfen.

Serbien kann sich bei so einer internationalen Lage nur freuen, Russland als Partner zu haben. Allerdings darf man jedoch nicht vergessen, dass die russischen Garantien ebenfalls nur bis zum nächsten Jahr gelten. Langfristig wird auch Serbien, auch in Anbetracht des Klimawandels, wohl einen Schwenk zu einem größeren Energiemix mit mehr erneuerbaren Energien schwenken müssen.

Wird Russland auch in Zukunft mit preiswertem Gas versorgen? Spürt Ihr persönlich bereits die Energiekrise im Portemonnaie? Schreibt es uns in die Kommentare.

Quelle: novosti.rs

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