Krisenstab warnt vor neuen Maßnahmen

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Heute Morgen ab acht Uhr tagte abermals der Krisenstab der Regierung zum Kampf gegen die Coronapandemie.

Hintergrund der Sitzung war der neuerliche Anstieg der Infektionszahlen in Serbien. Denn trotz des laufenden Impfprogramms erkranken wieder mehr Menschen an der gefährlichen Lungenkrankheit.

Auch müssen wieder mehr Menschen im Krankenhaus behandelt werden, in den schlimmsten Fällen mit künstlicher Beatmung.

Daher stehen abermals die Fragen im Raum, was gegen die neue Ausbreitung des Virus zu tun ist und wie sich die Übertragungen eindämmen lassen.

Bereits im Vorfeld der Sitzung hatte der Epidemiologe Dr. Branislav Tiodorović deshalb klargestellt, dass es in jedem Fall keine Lockerungen der bestehenden Maßnahmen geben werde. Denkbar wären hingegen zwei Handlungsoptionen.

Verschiedene Maßnahmen sind denkbar

Die erste Option wäre eine verstärkte Kontrolle, um die Öffnungszeiten und die Maskenpflicht stärker zu kontrollieren. Allerdings wäre dies mit einem verstärkten Personaleinsatz verbunden.

Die zweite Möglichkeit wäre die für alle Einwohner Serbiens sicherlich schlimmere. Denn diese würde auf eine neuerliche Verschärfung der Maßnahmen hinauslaufen. Ob dies dann landesweit der Fall wäre oder nur Städte und Regionen mit besonders hohen Infektionszahlen betreffen würde, darüber streiten die Experten.

Insbesondere Städte wie Arilje, Vranje, Kraljevo und auch die Hauptstadt Belgrad.

Bei solchen Themen zeichnet sich, fast schon naturgemäß, eine Lagerbildung innerhalb des Krisenstabs ab. Denn die Mediziner bevorzugen generell eher eine Verschärfung der Maßnahmen. Die Vorschläge reichen denn auch hier von einer weiteren Verkürzung der Öffnungszeiten von Cafés und Restaurants bis hin zu einem generellen Öffnungsverbot an den Wochenenden.

Alternativ überlegen die Experten auch, ob es zumindest lokal begrenzt wieder zu vermehrt zu Schulschließungen und Online-Unterricht kommen soll.

Es sind jedoch vor allem Cafés, Bars und Restaurants die hauptsächlichen Infektionsherde.

Tiodorović ist sich dabei durchaus der Schwierigkeiten bei der Umsetzung bewusst.

„Jede Medaille hat zwei Seiten. Wenn sie die Gastronomie schließen, organisieren junge Leute außerhalb ihrer angestammten Orte. Dadurch werden Bedingungen für die weitere Ausbreitung des Virus geschaffen. Deshalb ist vor allem eine strenge Kontrolle wichtig“, so der Mediziner.

Das andere Lager im Krisenstab wiederum bildet die Politik. Hier spielen nicht zuletzt wirtschaftliche Erwägungen eine Rolle. Insbesondere Belgrads stellvertretender Bürgermeister Goran Vesić hat sich bereits in der Vergangenheit immer wieder gegen eine Verkürzung der Öffnungszeiten in der Gastronomie ausgesprochen. Anderenfalls drohe gerade in diesem Wirtschaftszweig ein Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Er bevorzugt daher auch stärkere Kontrollen.

Man will lieber nichts zu schnell beschließen

Letztendlich konnte der Krisenstab heute zu keinem abschließenden Urteil kommen. Man werde daher am Freitag entscheiden, ob es zu Beschränkungen der Öffnungszeiten von Bars, Cafés und Restaurants kommen solle. Selbst eine vollständige Schließung für die nächsten zwei Wochenenden sei nicht vom Tisch.

Dr. Predrag Kon betonte zudem noch einmal, wie wichtig es sei, dass sich die Bürgerinnen und Bürger impfen lassen. „Andererseits ist die ohnehin schon optimistische Hoffnung für eine kollektive Immunität bis zum Sommer ein Ding der Unmöglichkeit“, so der Epidemiologe.

Was haltet Ihr von den Vorschlägen? Was denkt Ihr, wann sich das Leben in Serbien wieder vollends normalisiert hat? Schreibt uns Eure Meinungen und Eindrücke in die Kommentare.

Quelle: novosti.rs

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