Nach Angriff auf 19-Jährigen: Empörung in Gračanica

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Der Angriff auf einen Teenager in Gračanica zeigt einmal mehr, was Serben von der sogenannten Republik Kosovo zu erwarten haben.

Der 19-jährige Luka D. befand sich am Mittwochabend mit seiner Schwester und seiner Freundin auf dem Weg nach Hause. Sie setzten sich noch kurz auf eine Bank ganz in der Nähe, als es geschah.

Drei Albaner, welche anscheinend mit einem Auto aus Priština gekommen waren, hielten neben ihn, stiegen aus und attackierten den Jugendlichen ohne jegliche Vorwarnung. Der Anlass? Unbekannt. Der Grund? Augenscheinlich weil es sich bei dem Teenager um einen Serben handelte.

Wie der Vater des Opfers angab, ereignete sich der Vorfall ganz in der Nähe der ehemaligen Fabrik „Voćar“, welche heute in albanischem Besitz Pilze für den weiteren Verkauf aufbereitet. Gutmöglich also, dass es sich um Mitarbeiter des Unternehmens handelte.

„Es passierte alles ungefähr fünfzig Meter vom Haus entfernt. Auf dem Heimweg saß mein Sohn auf einer Bank am Rande der Straße, welche durch unser Dorf führt, als ihm die Albaner plötzlich den Weg versperrten und anfingen auf Luka einzuschlagen. Wie mir die drei Kinder sagten, hatten die Angreifer sogar Metallstangen“, berichtet Dejan D., der Vater des Opfers.

Abermals wird das Opfer verhöhnt

Besonders empörend ist die Stellungnahme der im Anschluss gerufenen Polizei. Denn, wie D. erklärt, fiel den Polizisten als Erklärungsversuch nur eines ein: Vielleicht habe es sich um ein Missverständnis gehandelt, aufgrund der „Sprachbarriere“. Die besagte Bank gehöre zudem zum Fabrikgelände. Unglaublich sich vorzustellen, so einen Satz aus dem Munde eines Uniformierten zu hören. Als ob dies als Erklärung dienen kann, weshalb ein Junge schwerstens verprügelt und misshandelt wurde.

Schlimmer noch, die Täter wurden sogar von der Polizei befragt und anschließend laufen gelassen.

„Selbst wenn diese Bank zur Fabrik gehören würde, hat niemand das Recht, jemand anderen zu schlagen, weil er an diesem Ort saß, der zudem noch für jeden Passanten zugänglich ist. Und insbesondere nicht mit Metallstangen. Ich fühle mich absolut gedemütigt durch das, was passiert ist. Vor allem weil sich die Täter jetzt als Opfer darstellen.

Sie behaupten, mein Sohn, selbst viel jünger als die und obendrein unbewaffnet, hätte sie zuerst angegriffen. So haben sie es der Polizei erzählt. Die ließ sie dann nach dem Verhör wieder laufen und redete auf mich ein, keine „Spannungen“ aufzubauen“, berichtet Lukas Vater.

Luka D. hatte indes noch Glück im Unglück. Er befindet sich gegenwärtig im Klinikzentrum von Gračanica und steht, mehr als verständlich, noch unter Schock. Nach Aussagen der Ärzte habe er einige Prellungen vor allem in der Bauchgegend erhalten. Ein Hämatom über seinem linken Auge zeugt von der stumpfsinnigen Gewalt. Schlimmeres konnte nur verhindert werden, weil eines der Mädchen sofort einen Freund rief, der dem Opfer zur Hilfe eilte. Auch er erlitt eine leichtere Verletzung am Arm. Aber die Täter ließen von Luka ab.

Der Fall wird nicht der letzte sein

Sein Vater zieht jedoch eine finstere Bilanz des Angriffs: „Heute haben sie mein Kind geschlagen, morgen wird es ein anderes treffen, und die Polizei wiegelt ab. Es ist einfach nur schrecklich und beschämend.“ Mit Verwandten und Nachbarn protestiert er jetzt lautstark im Zentrum von Gračanica.

Bei derlei Aussagen ruhen die letzten verbliebenen Hoffnungen, die Gewalt gegen serbische Kinder und Jugendlich im Kosovo zu stoppen, jetzt nur noch bei der Staatsanwaltschaft. Viel Hoffnung ist es gleichwohl nicht mehr, wenn bereits die Exekutive nichts tut.

Auch die politischen Vertreter der Serben von Kosovo und Metochien zeigten sich entsetzt ob dieses neuen Vorfalls.

Bürgermeister Srđan Popović verurteile die Tat eindringlich: „Die Feigheit, unsere Kinder von der Seite anzufallen und auf sie einzuschlagen, spricht Bände. Das ist verwerflich und die Polizei muss solche Ereignisse verhindern.“

Ob dem frommen Wunsch jedoch die „Beamten“ folgen werden, kann gewiss bezweifelt werden. Wieder einmal spüren die Serben im Kosovo wie gefährlich ihr Leben dort nach wie vor ist.

Werden die Opfer auch weiterhin verhöhnt werden oder wird ihnen Gerechtigkeit widerfahren? Schreibt uns Eure Meinungen in die Kommentare.

Quelle: novosti.rs

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