Preise für russisches Erdgas bleiben in Serbien stabil

0
690

Während die Energiekrise Europa weiter fest im Griff hält, können sich die Menschen in Serbien freuen.

Denn nirgendwo sonst auf dem Kontinent sind die Gaspreise so günstig wie bei uns.

Das haben wir niemand anderem als Russland zu verdanken. Denn der treue Verbündete Serbiens liefert uns den kostbaren Rohstoff billiger als er es bei seinen anderen Kunden tut.

Sozusagen zum Freundschaftspreis.

Dass dies auch weiterhin so bleibt, wurde gestern auf höchster politischer Ebene beschlossen. Denn bei einem Treffen zwischen dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić und dem stellvertretenden russischen Premier Juri Borissow stand unter anderem genau dies auf der Tagesordnung.

Dabei geht es auch nicht nur um die aktuellen Kosten, sondern auch um die Zukunft. Denn Ende des Jahres werden die Verträge zwischen Serbien und dem Energiekonzern Gazprom verlängert. Aber bei dem Treffen in Belgrad hatte der russische Gast auch hierzu gute Nachrichten im Gepäck.

Borissow sagte wortwörtlich, dass kein Grund zur Sorge bestehe.

Vučić verwies bei dieser Gelegenheit auch darauf, dass die Gaspipeline zwischen Bulgarien und Ungarn, über welche auch unser Land versorgt wird, von allerhöchster Bedeutung sei. Denn neben der Energieversorgung bringe sie weitere Investitionen nach Serbien.

Borissow richtete dem serbischen Präsidenten zudem auch persönliche Grüße von Vladimir Putin aus. Er erklärte zudem, dass die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern noch nie so gut und eng waren wie zurzeit. Besonders der Handel zwischen beiden Staaten habe sich extrem gut entwickelt. Der russische Markt zeige ein immer weiter wachsendes Interesse an serbischen Exportgütern.

Bei der gestrigen Sitzung des Komitees für zwischenstaatliche Zusammenarbeit zwischen Serbien und Russland bekräftigte auch der Nenad Popović, der Minister für Innovation und technische Entwicklung die Bedeutung der russischen Zusage.

„Jetzt in dieser Zeit der schwierigen Energieversorgung, in welcher der Gaspreis explodiert ist und zehn oder zwanzig Mal höher liegt als noch vor ein, zwei Jahren, steht Russland fest an unserer Seite“, so Popović.

In der EU wird man tief in die Tasche greifen müssen

Für die enorme Verteuerung in Europa sind derweil gleich mehrere Faktoren verantwortlich.

So hängt die Gasknappheit viel mit den Handelsverträgen mit den EU-Mitgliedsstaaten zu tun. Russland könnte zwar prinzipiell mehr liefern, allerdings müssten Länder wie Deutschland dafür auch tiefer in die Kasse greifen. Stattdessen ruft man in Zentraleuropa lieber, dass der Kreml absichtlich die Gaslieferungen verknappe, als wirtschaftliche Waffe.

Auch hat das Ende der Coronakrise sowie der Gashunger in Asien die Preise anziehen lassen.

Auch die bekannte neue Pipeline „North Stream 2“, welche Deutschland versorgen soll, werde an der jetzigen Situation wenig ändern, solange nicht neue Verträge geschlossen würden.

„Der Anstieg der Lieferungen hängt nicht von der Inbetriebnahme der Gaspipeline „North Stream 2“ ab. Denn es gibt gegenwärtig bereits Transitwege, welche gute Alternativen zum Transport durch die Ukraine darstellen. Diese funktionieren tadellos und sind technologisch viel fortschrittlicher und umweltfreundlicher als die alten“, erklärte etwa der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.

„North Stream 2“, die politisch lang umkämpfte Pipeline in der Ostsee, ist denn eher auch eine Investition in die Zukunft. Denn es ist klar, dass Europa auf unabsehbare Zeit auf Lieferungen aus Russland angewiesen sein wird.

Die Pipeline, durch welche Serbien versorgt wird, trägt übrigens den Namen „Balkan Stream“ und führt durch Serbien von Bulgarien nach Ungarn. Sie ist gewissermaßen eine Art Abzweigung der noch nicht fertiggestellten „Turkish Stream“ und wurde vollständig von Gazprom finanziert. „Die Balkan Stream“ ist weiterhin exakt 403 Kilometer lang und sorgt seit dem 1. Oktober für eine kontinuierliche Gasversorgung.

In Serbien können sich die Menschen jedenfalls freuen. Denn anders als in anderen Teilen des Kontinents muss man bei uns nicht mit horrenden Energiekosten zum Winter rechnen.

Eine Normalisierung des Gaspreises für die EU braucht man weiterhin in absehbarer Zeit zu erwarten. Experten gehen davon aus, dass dies frühestens erst zum Ende der anstehenden Heizperiode passieren könnte. Also erst im Frühjahr 2022, wenn überhaupt.

Achtet Ihr eigentlich darauf Strom und Heizkosten zu sparen oder nicht? Findet Ihr die Energiekosten in Serbien überhaupt so viel günstiger als z.B. in Deutschland? Schreibt uns Eure Erfahrungen in die Kommentare.

Quelle: novosti.rs

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein