Präsident Dodik: Bosnien-Herzegowina ist ein „gescheitertes Konzept“

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Der Präsident des Teilstaats Republika Srpska, Milorad Dodik, sieht Bosnien-Herzegowina als „gescheitert“ an und besteht weiter auf ein Referendum über eine Abspaltung seines Landesteils, wie er gegenüber der Nachrichtenagentur AFP sagte.
 
„Ich bin nicht bereit, ein gescheitertes Konzept zu unterstützen, das sich Bosnien-Herzegowina nennt“, sagte Dodik. „Außer einigen Idealisten in Sarajevo“ wolle heute niemand mehr die 1995 gegründete Föderale Republik. Das Land „nutzt niemandem“, so Dodik. Ohne eine Einigkeit der Volksgruppen über die Funktionsweise des Landes werde es verschwinden. Dodik erwäge darum weiterhin ein Referendum über die Unabhängigkeit seines Landesteils. „Ich denke daran, ich denke viel daran“, dies zu sagen, könne „gegen mich verwendet werden vor Gericht, weil man in Bosnien-Herzegowina nicht denken darf“.
 
Dodik hatte am 25. September bereits eine Volksabstimmung über einen eigenen Nationalfeiertag abgehalten, obwohl das Verfassungsgericht dies untersagt hatte.
 
Nachdem er das Referendum mit fast 100 Prozent der Stimmen gewonnen hatte, ignorierte Dodik eine Vorladung der Staatsanwaltschaft in der bosnischen Hauptstadt Sarajevo. Im Gespräch mit AFP bekräftigte er, er sei bereit zu einer Anhörung per Videoschaltung. Eine Anhörung im Sitz einer Institution, die er als „illegal“ ansieht, lehnte er ab. „Mein Weg führt mich nicht nach Sarajevo“, sagte er. „Ich habe keine Verbindung nach Sarajevo und nichts zieht mich dort hin.“ Bosnien-Herzegowina war 1995 durch das Friedensabkommen von Dayton, welches den Bosnien-Krieg beendete, als Zusammenschluss aus der serbischen Republika Srpska und der muslimisch-kroatischen Föderation gegründet worden. Rund die Hälfte der 3,5 Millionen Einwohner sind Muslime, weniger als ein Drittel Serben.
 
Quelle: Sputniknews

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