Serbiens Vorstoß in der Impfstoffproduktion

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Wie die Ministerin für Arbeit, Veteranen und Soziales, Darija Kisić-Tepavčević, gestern Abend gegenüber dem TV-Sender Pink erklärte, soll die serbische Produktion von „Sputnik V“ erst der Anfang sein.

Vielmehr plane man von Seiten der Regierung, massiv die Herstellung von Vakzinen im Lande voranzutreiben. Dies betreffe nicht nur den Kampf gegen Corona, sondern auch anderer Krankheiten. Denn sobald die entsprechenden Anlagen erst einmal stehen, können sie jederzeit umgerüstet und angepasst werden.

„In der ersten Phase geht es nur um die Abfüllung und Etikettierung von Sputnik V. Die Herstellung von Impfstoffen selbst, ist hingegen ein weitaus empfindlicher Prozess. Die Technologie dafür, kann jedoch auch vielseitig eingesetzt werden“, so Kisić-Tepavčević.

Torlak soll auch in Zukunft Hightech-Produkte liefern

Es sei bereits vorgesehen, nach Sputnik auch einen Grippeimpfstoff herzustellen. Die Ministerin sparte bei ihren Ausführungen auch nicht an Superlativen.

„Wir werden ganz neue Technologien verwenden und einen quadrivalenten Grippeimpfstoff herstellen. Dies ist die größte Nachricht im Gesundheitswesen in diesem Jahrhundert. Wie auch Präsident Vučić sagte, werden daran die Stärke und die Fähigkeiten des Staates gemessen werden. Unser Land ist bereit und in der Lage, so etwas herzustellen. Unsere Nation wird gesund bleiben und wir werden so auch in der Zukunft auf alle Herausforderungen reagieren können“, führte die Ministerin weiterhin aus.

Zum besseren Verständnis sei gesagt, dass es sich bei quadrivalenten Impfstoffen um besonders komplexe Präparate handelt. Jedes Jahr kommen neue Grippeimpfungen auf den Markt, da das Influenzavirus sich sehr schnell verändert. Quadrivalente Impfstoffe schützen dabei bereits gegen verschiedene Virustypen derselben Familie auf einmal.

Mit sichtlichem Stolz bezeichnete Kisić-Tepavčević das für die Produktion zuständige Torlak-Institut als einen Schatz des Landes.

„Wir haben einen Schatz, wenn es um unsere Gesundheit geht. Dieser Schatz ist Torlak. Bereits 1962 begannen wir hier mit der Herstellung von Grippeimpfstoffen. Dies ging bis 2004. Danach wurde bis 2014 keine Investition mehr in Torlak getätigt“, fügte die ehemalige stellvertretende Direktorin des Instituts hinzu.

Sollten die Pläne aufgehen, könnte sich tatsächlich eine große Chance für Serbien bieten. Denn während der akuten Coronakrise im letzten Jahr zeigte sich, wie abhängig das Land von medizinischen Lieferungen aus dem Ausland war. Ohne die Hilfe aus Russland und China hätte Serbien die Versorgung von Covid-Patienten kaum bewerkstelligen können. Zumal aus der Europäischen Union anfangs nur warme Worte kamen.

Die Impfstoffproduktion bietet zudem auch eine Möglichkeit die politische und wirtschaftliche Situation Serbiens zu verbessern. Denn praktisch alle anderen Balkanländer haben keinerlei oder kaum Kapazitäten zur Herstellung eigener Präparate. Nicht zuletzt winken aber auch Gewinne im weltweit wachsenden Pharmamarkt.

Griechenland seit heute wieder für Urlauber offen

Die inzwischen große Durchimpfung der serbischen Bevölkerung macht zudem auch in den Nachbarländern Hoffnung, insbesondere in Bezug auf die anstehende Urlaubssaison.

Wie bekannt wurde, erlaubt Griechenland serbischen Touristen ab heute wieder die Einreise an die Ägäis. Urlauber benötigen jedoch einen Impfnachweis sowie einen negativen PCR-Test, welcher nicht älter als 72 Stunden sein darf. Zudem muss jeder Flugpassagier ein sogenanntes Passenger-Locator-Formular, kurz PLF, ausfüllen. Hierbei geht es um den Aufenthaltsort sowie weitere Daten des Urlaubers. So sollen eventuelle Infektionsketten nachverfolgt werden können.

Zu früh sollten sich Urlauber jedoch nicht freuen. In Griechenland herrschen nach wie vor strenge Maßnahmen.

Tun sich für Serbien tatsächlich ganz neue Möglichkeiten auf? Oder haltet ihr Serbiens Potentiale für eine erfolgreiche und dauerhafte Impfstoffproduktion für übertrieben? Schreibt es uns in die Kommentare.

Quelle: novosti.rs

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