Vor 22 Jahren begann der Terror aus der Luft

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Heute vor 22 Jahren begann die NATO mit ihrem mörderischen Luftkrieg gegen die Föderative Republik Jugoslawien. Der NATO-Aggression fielen dabei zwischen 1.500 bis 3.500 Menschen zum Opfer. Mehr als 12.000 wurden während der über 78 Tage ununterbrochen durchgeführten Luftangriffe verletzt.

Die Zahlen sind dabei nur Schätzungen und variieren, je nach Quelle. So gibt das serbische Verteidigungsministerium eine Zahl von 2.500 getöteten Zivilisten an, darunter 89 Kinder. Insgesamt starben 1.031 Mitglieder der Streitkräfte und der Polizei.

Auch schreibt das Verteidigungsministerium, dass die Bomben der NATO etwa 6.000 Zivilisten teils schwer verwundet hätten. Unter ihnen seien 2.700 Kinder gewesen. Die Armee und die Polizei hatten, laut diesen Angaben, 5.173 verletzte Soldaten und Polizisten zu beklagen. 25 Personen gelten zudem bis heute noch als vermisst.

Das ganze Ausmaß der Zerstörung ist bis heute kaum in Worte zu fassen. Aber allen die Zahlen lassen die erschreckenden Dimensionen erkennen. Insgesamt flog die NATO 2.300 Angriffe gegen die damalige FR Jugoslawien. 22.000 Tonnen an Bomben und Projektilen zerstörten die Infrastruktur des Landes und töteten oder verletzten die Menschen, wo auch immer sie sich gerade befanden.

Die NATO war sich auch nicht zu schade, 37.000 Streubomben und mit Uran angereicherte Munition zu benutzen, um den Tod zu bringen.

Ein Land sollte zerstört werden

Die NATO hatte es vor allem darauf abgesehen, die Wirtschaft, die Infrastruktur und die Moral ihres Gegners zu brechen. So wurden Geschäftseinrichtungen, Kulturdenkmäler, die Infrastruktur, medizinische Einrichtungen, Medienanstalten und sogar Schulen, Kirchen und Klöster zerstört. Schätzungen über die wirtschaftlichen Schäden belaufen sich bis heute auf Summen zwischen 30 und 100 Milliarden US-Dollar.

Dass die NATO-Aggression zudem den Operationsnamen „Barmherziger Engel“ trug, war an Zynismus kaum noch zu überbieten.

Die unmittelbaren und offiziellen Gründe für die am 24.März 1999 eingesetzten Bombardierungen waren dabei ein angebliches Massaker im kosovarischen Račak sowie die Weigerung der jugoslawischen Delegation gewesen, das Abkommen von Rambouillet zu unterzeichnen. Ersteres konnte bis heute nicht bewiesen werden, letzteres hätte ein Ende Jugoslawiens als souveränem Staat und de facto eine Besatzung des Landes bedeutet.

Danach begann eine Koalition aus 24 westlichen Staaten ihr Zerstörungswerk unter klarem Bruch des Völkerrechts.

Erst am 9. Juni 1999 endeten die Bombardierungen mit dem Abkommen von Kumanovo. Mit dem Abzug der jugoslawischen Streitkräfte aus dem Kosovo und dem Beginn der UNMIK in der serbischen Provinz sollte ein neues Kapitel beginnen.

Anlässlich des Jahrestages der NATO-Aggression sagte Serbiens Präsident Aleksandar Vučić, es sei Serbiens Verpflichtung zu vergeben. Genauso sei das Land aber auch verpflichtet, niemals zu vergessen.

Heute wird der Opfer gedacht

Aus diesem Grunde solle die Erinnerung an den NATO-Krieg weiter gepflegt und der vielen Opfer gedacht werden. „Wir werden weiterhin mit Stolz daran denken, was Serbien tat, um seine Freiheit, seine Gemeinschaft und das Land zu beschützen“, so der Präsident.

„Wir werden uns an unsere toten Kinder, die Zivilisten, die Soldaten und auch an die Polizisten erinnern, die sich einzig und allein dessen schuldig gemacht haben, dass sie ihr Land und seine Grenzen verteidigten“, erklärte Vučić gegenüber den Medien.

In Serbien begann man erst im Jahr 2015 mit zentralen Gedenkzeremonien für den 24. März. Auch wurde die NATO-Aggression bis dahin offiziell lediglich als „Bombardement“ bezeichnet.

Aufgrund der Coronapandemie mussten größere Erinnerungsveranstaltungen im letzten Jahr ausfallen.

Wie erinnert Ihr Euch an den 24. März 1999? Schreibt es uns in die Kommentare.

Quelle: politika.rs

1 Kommentar

  1. An diesem Tag von 22 Jahren habe ich noch in Serbien gewohnt und wir haben Onkels Geburtstag gefeiert und um 19:40 haben wir den ersten Alarm gehört und wir sind danach sofort ins Keller gelaufen.

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